Kunstwerke im Ausstellungsraum
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Kultur

Ströhles schwingende Skulpturen in Bregenz

Er war Zeichner, Maler, Performance- und Medienkünstler: Mit seinen tanzenden Stahl-Skulpturen und den „Kunst am Bau“-Werken zählt er zu den wichtigsten Vertretern zeitgenössischer Kunst in Österreich. 2016 starb Karl-Heinz Ströhle 58-jährig. Seine Geburtsstadt Bregenz widmet ihm nun ihre Sommerausstellung – es ist die erste umfassende Schau aus dem Nachlass.

Der Vorarlberger Künstler Karl-Heinz Ströhle (1957–2016) war seit den 1990er Jahren mit zahlreichen Projekten im öffentlichen Raum vertreten. Auch in seiner Geburtsstadt Bregenz: Dort erinnert eine Bodenarbeit zwischen dem Kunsthaus Bregenz (KUB) und dem Vorarlberger Landestheater an Karl-Heinz Ströhle, die er anlässlich der Eröffnung des KUB 1997 schuf.

Und seine Geburtsstadt widmet ihm nun eine Sommerausstellung, die Schau im Künstlerhaus „Palais Thurn und Taxis“ ist die erste umfassende seit mehreren Jahren. Zu sehen sind seine bekannten schwingenden Skulpturen, aber auch Hauptarbeiten seiner Malerei und Bildhauerei, sowie „Kunst-am-Bau“-Projekte und Videoarbeiten.

Fotostrecke mit 8 Bildern

Kunstwerk von Ströhle – Videoarbeit
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Auch Video-Installationen sind in der Ausstellung zu sehen…
Videoinstallation Standbild
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… auch mit dem inzwischen verstorbenen Künstler.
Kunstwerk von Ströhle
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Die Skulpturen schwingen, wenn man sie in Bewegung setzt
Kunstwerke im Ausstellungsraum
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Ströhles Neffe Pascal Hüppi verwaltet den Nachlass
Zeichnungen im Ausstellungsraum
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Die frühen Bilder waren eher schwarz…
Kunstwerk von Ströhle  – blaues Gemälde
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… später wurden sie farbiger.
Video „Kunst am bau“
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Ströhle verwirklichte zahlreiche „Kunst-am Bau“- Werke…
Kunstwerk von Ströhle vor dem Spital Dornbirn
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… unter anderem vor dem Dornbirner Stadtspital.

Skulpturen schwingen nach

Karl-Heinz Ströhles Skulpturen schwingen nach, wenn man sie berührt und sie damit in Bewegung versetzt, sie verändern damit die Umgebung. Seine künstlerische Formensprache in Malerei, Bildhauerei, Performance und öffentlichem Raum ist stark vom Material des Federstahls geprägt. Er setzt darin Körper, Raum, Hohlraum und Material in ein Spannungsverhältnis, sodass noch im Statischen das Dynamische erkennbar wird.

Mit Linie und Raum setzte sich der in Wien lebende Künstler multimedial auseinander, untersuchte die innere Gespanntheit des Materials und den Rhythmus. In den Zeichnungen – auch in den frühen Arbeiten – bestimmt Schwarz den Bildraum. Später tritt die Farbe strahlend in den Vordergrund. Der Linie folgte Ströhle aber auch hier.

Karl-heinz Ströhle
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Karl-Heinz Ströhle in einem ORF-Interview. Der Künstler starb 2016 im Alter von 58 Jahren.

Neffe verwaltet den Nachlass

Sein Neffe Pascal Hüppi verwaltet den Nachlass von Karl-Heinz Ströhle. Hüppi war von klein auf mit dem Werk des Onkels vertraut, konnte ihn als Kind oft ins Atelier begleiten. „Besonders war immer, dass die unmittelbare Schwingung wichtig war“, erzählt Hüppi, sein Onkel habe gewollt, „dass man diese Skulpturen berührt, dass man in Interaktion geht mit seiner Arbeit“.

Karl-Heinz Ströhle studierte am Mozarteum Salzburg und an der Universität für angewandte Kunst in Wien, wo er später dann unterrichtete. Seit Mitte der 1980er-Jahre waren seine Werke in internationalen Ausstellungen zu sehen, ab 1994 war er im öffentlichen Raum mit zahlreichen Projekten vertreten.

Sommerausstellung von Karl-Heinz Ströhle

Er war Zeichner, Maler, Performance- und Medienkünstler. Mit seinen tanzenden Stahl-Skulpturen und den vielen Kunst am Bau-Werken zählte er zu den wichtigsten Positionen Österreichs – 2016 ist Karl Heinz Ströhle 58jährig verstorben. Bregenz, seine Geburtsstadt widmet Ströhle nun ihre Sommerausstellung – die erste umfassende Schau aus dem Nachlass.