Frassenhütte
Marc Obrist, Alpenverein Vorarlberg
Marc Obrist, Alpenverein Vorarlberg
Wirtschaft

Auf den Hütten bleiben die Gäste aus

Auf Vorarlbergs Alpenvereinshütten bleiben derzeit die Gäste aus. Grund dafür ist neben der CoV-Pandemie das ungünstige Wetter. Im vergangenen Jahr gingen die Gästezahlen etwa um ein Viertel im Vergleich zu normalen Jahren zurück, heuer gibt es einen weiteren Rückgang.

Die Wandersaison kommt wegen des feuchten Wetters und auch wegen der Coronavirus-Pandemie kaum in die Gänge. Der Geschäftsführer des Österreichischen Alpenvereins in Vorarlberg, Rainer Schlattinger, sagt, man habe zwar wegen der Erleichterungen bei den Coronavirus-Regeln auf eine gewisse Normalität gehofft, von einer normalen Saison sei man aber ganz weit weg. Seit Anfang Mai sei eigentlich erst eine einzige Woche so richtig schön gewesen.

Von CoV-Investitionen profitieren

Die Umsätze sind laut Schlattinger noch geringer als im Vorjahr. Im ersten Pandemiejahr gingen die Gästezahlen um ein Viertel zurück, nun gebe es einen weiteren Rückgang. Die Investitionen, die zahlreiche Hüttenwirte im vergangenen Jahr wegen der CoV-Maßnahmen tätigten, seien jedoch sinnvoll gewesen, sagt Schlattinger. Etwa von coronavirustauglich getrennten Matratzenlagern profitiere man heuer und auch in Zukunft. Auch der Ankauf von speziellen Reinigungsgeräten zum Desinfizieren, genannt Kaltvernebelungsgeräten, habe sich bewährt. Der Aufwand, etwa ein Matratzenlager zu desinfizieren, bleibt für das Personal dennoch sehr hoch.

Personal aus Nepal kommt mit Verspätung

Stichwort Personal, auch da ist die Situation auf den Hütten noch schwieriger als sonst. Denn das in Vorarlberg traditionell eingesetzte Personal aus Nepal konnte bisher noch nicht anreisen. Die Nepalesen sollen mit einer über eineinhalbmonatigen Verspätung erst am Wochenende eintreffen – und bevor sie in den diversen Berghütten arbeiten dürfen, müssen sie noch fünf Tage in Quarantäne.

Ausländische Gäste nicht immer über „3 G“ informiert

Und ein Teil der Gäste ist offenbar nicht über die in Österreich geltende „3-G-Regel“ informiert. Während die deutschen und niederländischen Gäste in der Regel Bescheid wüssten und sich an die Regeln hielten, sei es mit manchen Schweizer Gästen schwieriger, sagt der Pächter der Tilisunahütte im Montafon, Markus Jankowitsch.

In der Schweiz gehört das Testen keineswegs in dem Maße zum Alltag wie in Österreich oder auch in Deutschland. In einer Woche hätten gezählte 74 Schweizer Gäste seine Hütte – mehr oder weniger empört – wieder verlassen, ohne etwas zu konsumieren, so Jankowitsch.

Wenig Gäste in Alpenvereinshütten

Auf Vorarlbergs Alpenvereinshütten bleiben derzeit die Gäste aus. Grund dafür ist neben der CoV-Pandemie das ungünstige Wetter. Im vergangenen Jahr gingen die Gästezahlen etwa um ein Viertel im Vergleich zu normalen Jahren zurück, heuer gibt es einen weiteren Rückgang.