das goldene Verdienstzeichen
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Alexandra Serra
Chronik

Simon Suitner: Einsatz für die sozial Schwachen

Der gebürtige Feldkircher Simon Suitner lebt seit vielen Jahren in Rumänien. Dort hilft er Menschen, die am Existenzminimum leben, ihren eigenen Lebensunterhalt zu bestreiten. Für sein Engagement erhielt Suitner am Freitag das Goldene Verdienstzeichen der Republik Österreich.

Menschen mit wenig Geld dürfen in einem Sozialmarkt in Rumäniens Hauptstadt Bukarest sehr günstig Kleider und Lebensmittel einkaufen. Gegründet hat diesen und zwei weitere Sozialmärkte der 39 Jahre alte Vorarlberger Simon Suitner. Konzepte, die in Österreich entwickelt wurden, hat Suitner adaptiert und in Rumänien umgesetzt: „Wir sammeln Lebensmittel, die am ersten Markt nicht mehr zu verkaufen sind und Gebrauchsgegenstände, und bieten diese in speziellen Märkten Familien an, die ein sehr geringes Einkommen haben.“

Es sind Märkte, in die nicht jeder rein kann. Die Menschen zahlen dort ungefähr 15 bis 20 Prozent vom eigentlichen Wert des Produktes. „Wir geben es nicht gratis ab. Wir sagen, wir haben keine Begünstigten, wir haben Kunden. Uns geht es da ganz stark um die Würde der Menschen – die gehen einkaufen wie andere Menschen auch, nur halt angepasst an ihre finanziellen Möglichkeiten.“

Suitner mit Landesrätin Wiesflecker
Alexandra Serra
„Ehre und Auftrag“: Mit Landesrätin Wiesflecker und dem Goldenen Verdienstzeichen

„Große Ehre“ und „Auftrag zum Weitermachen“

Für dieses Projekt „Sozialmärkte“ wurde Simon Suitner am Freitag von Bundespräsident Alexander Van der Bellen – vertreten durch Soziallandesrätin Katharina Wiesflecker – mit einer hohen Auszeichnung gewürdigt: Mit dem Goldenen Ehrenzeichen der Republik Österreich.

Das machte ihn „sprachlos“, wie er anschließend sagte. „Ich finde, es ist eine wahnsinnige Ehre. Ich weiß, dass das ganz, ganz selten passiert, dass ein Projekt im Ausland, das noch dazu so klein ist, wie wir sind, so hoch dekoriert wird. Ich sehe es als Ehre, ich sehe es ganz, ganz stark als Auftrag zum Weitermachen.“

Das sieht auch Landesrätin Wiesflecker so. Sie hoffe, dass ihn „die Auszeichnung darin unterstützt, dass er mit seinen Vorhaben in Rumänien noch viel Erfolg hat“, so Wiesflecker. Mit seiner typischen Aussage „Los zua!“ – „Asculta ma!“ auf Rumänisch oder „Hör zu!“ auf Deutsch – sei er in ganz Bukarest bekannt, so die Landesrätin bei der Ehrung. „Dieses „Los zua“ brauche er oft gegenüber rumänischen Verantwortlichen, um mit viel Ausdauer immer wieder neu zu erklären, warum beispielsweise die Umsetzung von Sozialmärkten so wichtig sei.

Suitner im Markt in Rumänien beim Einräumen von Ware
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Im Einsatz im Sozialmarkt in Bukarest

Mit 20 Jahren das erste Projekt in Rumänien

Suitner, geboren 1982 in Feldkirch, studierte in Innsbruck Soziale Arbeit und war danach Leiter des Jugendtreffs in Feldkirch. Mit 20 Jahren ging er das erste Mal nach Rumänien, als freiwilliger Mitarbeiter beim Sozialprojekt „Concordia“ war er beim Aufbau einer Einrichtung mit dabei und engagierte sich als Sozialarbeiter in der Notschlafstelle in einem Sozialzentrum.

Nach einem Hochwasser im Süden Rumäniens 2006 zog es Suitner wieder in das Land. Er arbeitete als Volontär bei einem Wiederaufbauprojekt und wurde danach Assistent an der österreichischen Botschaft.

Ab 2008 war Suitner maßgeblich bei der Gründung des Sozialmarktes in Bukarest beteiligt und wurde dann auch Standortleiter der SOMARO Sozialmärkte in Rumänien. Bis heute ist es Mitglied der Arbeitsgruppe für eine nationale Strategie gegen Lebensmittelverschwendung im rumänischen Landwirtschaftsministerium und Vortragender an der Sommeruniversität in Bukarest.

Goldeses Verdienstzeichen für Simon Suitner

Simon Suitner aus Feldkirch und hat heute das Goldene Verdienstzeichen der Republik Österreich bekommen. Simon Suitner lebt seit vielen Jahren in Rumänien. Dort hat er drei Sozialmärkte gegründet, wo Menschen mit wenig Geld günstige Kleider und Lebensmittel kaufen können.