E-Auto
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Umwelt/verkehr

Ausbau der E-Mobilität sorgt für Herausforderungen

Derzeit fährt etwa jedes siebte in Vorarlberg neu zugelassene Auto mit Strom. Tendenz steigend – und ab 2030 dürfen in Österreich überhaupt keine Autos mit Verbrennungsmotoren mehr neu zugelassen werden. Der Fachgruppen-Obmann der Vorarlberger Automobilhändler, Rudi Lins, spricht von großen Herausforderungen.

Der Anteil der Elektroautos an den Neuzulassungen steigt zwar stark – aber von einem immer noch niedrigen Niveau aus. Und der Mobilitätsmasterplan der Bundesregierung sieht vor: Ab 2030 dürfen in Österreich keine neuen Autos mit Verbrennungsmotoren mehr verkauft werden.

Lins: Lade-Infrastruktur ausbauen

Rudi Lins, Fachgruppenobmann des Vorarlberger Automobilhandels, spricht von einer großen Herausforderung: „Da spielen natürlich mehrere Faktoren mit, das eine sind die Hersteller. Aber ich glaube, das sieht man eh, dass die mit Hochdruck an dem Thema arbeiten. Und es muss die entsprechende Lade-Infrastruktur vorhanden sein.“

Hier müsse der Ausbau beschleunigt werden, sagt Lins. „Die Frage ist auch, wo kommt der Strom her“, so Lins weiter. Damit das Ganze Sinn mache, müsste eigentlich Ökostrom genutzt werden, sagt der Fachgruppen-Obmann.

Voraussetzungen für E-Mobilität

E-Mobilität setzt ausreichend Strom voraus. Das Stromnetz muss für einen E-Auto-Boom gerüstet werden.

Preisunterschiede: „Schere wird sich schließen“

Die E-Autos sind zudem weiterhin vergleichsweise teuer. Beispiel VW Golf: Der billigste neue Golf kostet nach Listenpreis 20.190 Euro. Der ungefähr gleich große elektrische VW ID3 kostet – mindestens 35.000 Euro. Was den Preis angeht, hofft Lins, dass sich in den nächsten Jahren noch einiges tut: „Die Schere wird sich sicher schließen, davon ist auszugehen.“ So werde die Herstellung der Batterien günstiger und durch das steigende Volumen würden die Stückpreise sinken. „Da kommt es sicher zu einer Angleichung über die nächsten Jahre“, so Lins.

Private Ladestationen können nachgerüstet werden

Eine Herausforderung sind auch die privaten Ladestationen, denn 90 Prozent der E-Fahrzeuge werden zu Hause geladen. Laut Martin Reis, Mobilitätsexperte beim Vorarlberger Energieinstitut, muss bei Mehrfamilienhäusern, die neu gebaut werden, eine entsprechende Vorrichtung eingebaut werden.

Aber auch bereits bestehende Häuser könne man nachrüsten – für eine Wohnanlage mit etwa zehn Einheiten koste das 6.000 bis 7.000 Euro, das werde aber gefördert, so Reis. Dabei gelte es aber einiges zu beachten. Zunächst müsse man klären, ob die Wohnanlage genügend Netzreserven habe, um Autos zu laden. Zudem müssten mindestens 51 Prozent der Eigentümer zustimmen.

Mobilitätsexperte Reis im Gespräch

Martin Reis, Mobilitätsexperte im Energieinstitut spricht über die nötige Infrastruktur für E-Mobilität.