Bühne mit Darstellerin, Hintergrund Hochhäuser
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Bregenzer Festspiele

Bejubelte Premiere von „Upload“

Die szenische Uraufführung von Michel van der Aas Filmoper „Upload“ am Donnerstag bei den Bregenzer Festspielen hat den Besuchern auf der Werkstattbühne einen musikalisch mitreißenden Opernabend beschert. Das Publikum spendete lang anhaltenden Applaus.

„Upload“ erzählt eine einfache, persönliche Geschichte: Es geht um einen depressiven Vater (gesungen und gespielt von Bariton Roderick Williams) und seine Tochter (Sopranistin Julia Bullock). Aus Liebe zu ihr entscheidet er sich, seinen Körper sterben zu lassen und den Geist hochladen zu lassen: Er verabschiedet sich von der physischen Existenz und überrascht seine Tochter mit einem neuen digitalen Ich. Doch die Depression wird er auch in seiner neuen Version nicht los. Löschen kann er sich aber nicht selbst – nur eine Angehörige könnte das…

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Regisseur ein Technik- und Wissenschaftsnerd

Auch wenn es noch Zukunftsmusik ist – es gibt bereits Bemühungen, digitale Klone zu entwickeln. Frohbotschaft oder Schreckensnachricht? Der niederländische Komponist, Filmemacher und Theaterregisseur Michel van der Aa stellt in seiner Filmoper „Upload“ ethische und philosophische Fragen zum menschlichen Streben nach Unsterblichkeit.

Michel van der Aa bezeichnet sich selbst als Technik- und Wissenschaftsnerd. Er habe von der Idee des Uploadens einer digitalen Kopie von einem selbst gelesen und beschlossen, eine Oper darüber zu machen. Dann schrieb er mit Unterstützung das Libretto. Beim Komponieren seien schließlich Ideen für die visuelle Umsetzung gekommen.

Oper „Upload“ – Bregenzer Festspiele

Auch wenn es – noch – Zukunftsmusik ist: Es gibt bereits Bemühungen, digitale Klone zu entwickeln. Der niederländische Komponist, Filmemacher und Theaterregisseur Michel van der Aa stellt in seiner Filmoper „Upload“ ethische und philosophische Fragen zum menschlichen Streben nach Unsterblichkeit. Das Auftragswerk erlebt heute Abend im Rahmen der Bregenzer Festspiele seine Uraufführung.

„Ein bisschen wie Jonglieren“

„Es fühlt sich ein bisschen wie Jonglieren an. Meine Art zu arbeiten führt dazu, dass ich schließlich alle Fäden zusammenführen kann“, sagt van der Aa. Es möge zwar sehr technisch klingen, aber letztlich gehe es um eine sehr menschliche Geschichte, sagt Aa. Um eine Vater-Tochter-Beziehung, die aufgrund des Uploadings des Vaters ins Wanken gerät.

„Was mich an der Idee des Uploadens fasziniert ist, dass es gewissermaßen bedeutet, unsterblich zu werden. Danach trachten wir doch alle. Aber es hat auch eine Schattenseite. Wenn es nämlich die, die man liebt, nicht tun, dann bleibt man übrig. Ich glaube wir brauchen, die Endlichkeit, um Glück zu erfahren.“

Musik „emotional und farbenfroh“

Unglaublich schön findet der musikalische Leiter Otto Tausk die Musik von Michel van der Aa. „Es ist eine sehr technische Oper. Aber die Musik ist emotional und farbenfroh. Je mehr ich mich damit beschäftige, desto stärker bin ich berührt.“

Eine zweite Aufführung von „Upload“ gibt es am Freitag, den 30. Juli.

Das Publikum brachte seine Begeisterung mit lang anhaltendem Applaus und Bravo-Rufen zum Ausdruck.