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Verkehr

Lkw-Verkehr hat deutlich zugenommen

Im ersten Halbjahr des Jahres hat der Lkw-Verkehr in Vorarlberg im Vergleich zum Vorjahr stark zugenommen und sogar das Vor-Coronavirus-Niveau überschritten. Das zeigt eine aktuelle Analyse des VCÖ.

„Um die Klimaziele im Verkehr erreichen zu können, muss der Güterverkehr einen stärkeren Beitrag zum Klimaschutz leisten als bisher“, betont der VCÖ. Nötig seien verstärkte Anreize zur Verlagerung von Güter auf die Bahn.

Die aktuelle Analyse des VCÖ wurde auf Basis von Daten der Asfinag durchgeführt und zeigt, dass heuer im ersten Halbjahr in Vorarlberg deutlich mehr Lkw unterwegs waren als im ersten Halbjahr 2020. Sogar die Rekordbelastung von vor der Coronaviruskrise wurde überschritten. „Mit mehr Lkw-Verkehr wird Österreich seine Klimaziele verfehlen. Und dieses Verfehlen würde, wie der Rechnungshof bereits festgestellt hat, sehr teuer kommen“, warnt VCÖ-Experte Michael Schwendinger.

10 Prozent mehr Lkw im Pfändertunnel als 2020

Auf der A14 fuhren im ersten Halbjahr 765.000 Lkw durch den Pfändertunnel, das sind um fast zehn Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2020, berichtet der VCÖ. Bei Dornbirn nahm der Lkw-Verkehr auf der Rheintalautobahn um sieben Prozent zu, bei Bludenz sogar um zwölf Prozent. Auch auf der S16-Arlbergschnellstraße waren um über elf Prozent mehr Lkw unterwegs als im Vergleichszeitraum 2020.

Für die Anrainerinnen und Anrainer bedeutet die Zunahme des Lkw-Verkehrs noch mehr Belastung durch Lärm und Abgase. Deshalb brauche es verstärkte Maßnahmen, die den Lkw-Verkehr reduzieren und Güter auf die Schiene verlagern. „Der Ausbau von Straßen würde übrigens das Gegenteil bewirken: Der Transport auf der Straße wird dadurch beschleunigt, mehr Lkw-Transit ist dann die Folge“, erklärt VCÖ-Experte Schwendinger.

CO2-Emissionen könnten um 95 Prozent eingespart werden

Wie Daten des Umweltbundesamts zeigen, können in Österreich mit der Verlagerung von Lkw auf die Schiene die CO2-Emissionen des Transports um 95 Prozent reduziert werden. Vor allem das Potenzial der betrieblichen Gleisanschlüsse sei stärker zu nutzen.

Während die Anbindung der Betriebe an das Straßennetz im Regelfall vollständig durch die öffentliche Hand finanziert wird, würden die verladenden Unternehmen trotz Förderung auf einem großen Teil der Kosten für die Gleisanschlüsse sitzen bleiben. Wo Gleisanschlüsse nicht möglich sind, brauche es Anreize und Förderungen für kombinierten Güterverkehr, etwa terminalautonome Umschlagsysteme vom Lkw auf die Bahn. „Verlagerungswillige Unternehmen sind stärker als bisher zu unterstützen, finanziell und mit Know-How, etwa durch Verlagerungscoaches“, fordert VCÖ-Experte Schwendinger.