Quartier der Caritas für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in Wien
HERBERT NEUBAUER / APA / picturedesk.com
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Soziales

Vorarlberger Jugendpsychiatrie überbelegt

Die Coronavirus-Pandemie ist vor allem für Kinder und Jugendliche eine psychische Belastung. Jedes dritte Kind leidet massiv unter den Folgen der Pandemie. Die Vorarlberger Jugendpsychiatrie ist derzeit überbelegt. Kinder- und Jugendanwalt Michael Rauch fordert einen raschen Ausbau der psychiatrischen Betreuung.

Vor allem Depressionen und Essstörungen müssen bei vielen Kindern behandelt werden. Dementsprechend voll ist die psychiatrische Abteilung am Landeskrankenhaus Rankweil. Der Bund hat heute 13 Millionen Euro zugesagt. Damit sollen bis Ende nächsten Jahres gezielt Projekte für die betroffenen Kinder und Jugendliche finanziert werden, für Vorarlberg schaut dabei aber nicht allzu viel raus.

Es werden rund 600.000 Euro an zusätzlichen Geldern bis zum Ende des nächsten Jahres für Vorarlberg sein, sagt Kinder- und Jugendanwalt Michael Rauch. Das reicht nicht für eine dauerhafte Unterstützung. Die Situation ist angespannt, so Rauch: „Wir haben seit Jahren eine Vollbelegung und in der Pandemie haben wir eine Überbelegung aber wenn man voll ist, ist man einfach voll und dann muss man Notsituationen abfedern, mit Dingen die man nicht möchte, nämlich Jugendliche wieder auf die Erwachsenenstation legen.“

Kinder- und Jugendpsychiatrie überlastet

Die Coronavirus-Pandemie ist vor allem für Kinder und Jugendliche eine psychische Belastung. Jedes dritte Kind leidet massiv unter den Folgen der Pandemie. Die Vorarlberger Jugendpsychiatrie ist derzeit überbelegt. Kinder- und Jugendanwalt Michael Rauch fordert einen raschen Ausbau der psychiatrischen Betreuung.

Neubau Jugendpsychiatrie 2024 für Psychiater zu spät

Am LKH Rankweil soll der Neubau für die Kinder- und Jugendpsychiatrie 2024 beginnen – und ein Jahr später fertig sein. Die Zeit drängt aber: Der Wunsch der Kinder- und Jugendpsychiater wäre, dieses Projekt so früh wie möglich baulich abzuschließen.

Denn die Pandemie hat Spuren hinterlassen. Die Schulen waren geschlossen, Kinder haben sich in Vereinen nicht treffen können und auch sonst wenig soziale Kontakte gehabt, sagt Maria Feurstein, vom Institut für Sozialdienste: „Diese Reduktion fällt den Kindern auf den Kopf, wir beobachten vermehrt depressive Symptome, psychosoziale Störungen und Essstörungen.“

Kinder tun sich schwer Hilfe anzunehmen

Jetzt tun sich die Kinder schwer, mit anderen in Kontakt zu kommen und auch Hilfe anzunehmen. Kinder- und Jugendanwalt Michael Rauch fordert daher einen geregelten Schulbetrieb im Herbst und mehr Betreuungsangebote in den Schulen: „Die befristete Zusage des Bundes, vier Schulsozialarbeiterstellen zu schaffen, die wird ein Tropfen auf dem heißen Stein sein. Da brauchen wir nahe Angebote, die direkt bei den Kindern ansetzen, damit sie wieder gut in die Schule kommen.“

Derzeit wird auch noch mit der Landesregierung verhandelt, wie Kinder und Jugendliche langfristig unterstützt werden können, damit sie nicht so stark unter den Folgen der Pandemie leiden.