Der Säntis ist einer der beliebtesten Ausflugsberge im Bodenseeraum. Bei schönem Wetter bietet sich auf 2.502 Metern Seehöhe ein sechs Länder umfassendes Panorama.
Derzeit sorgt der Säntis aber nicht mit seinem schönen Panoramaausblick für Gespräche sondern, weil hier erstmals in einem Großprojekt versucht wird, Blitze mittels eines Laserstrahls zu fangen und dann abzuleiten. Der Säntis wurde vor allem deshalb für das Projekt ausgewählt, weil er pro Jahr ungefähr 400 Blitzeinschläge verzeichnet, erklärt Walter Haas von der Firma Swisscom.
1.000 Pulse pro Sekunde
In einem gelben Kubus an der Spitze des Säntis befindet sich ein Laser, der nach einer Langzeitentwicklung ungemein leistungsstark ist. Das Lasersystem hat eine Länge von acht Metern und eine Breite von rund eineinhalb Metern. Daraus werden 1.000 Pulse pro Sekunde mit einer Pulsenergie von rund einem Joule abgegeben.
Der Strahl selbst wird über verschiedene kleine Spiegel mehrfach umgeleitet und in die Wolken gerichtet. Dort soll er neben dem großen TV-Turm die Blitze regelrecht aus den Wolken herauskitzeln und dann ableiten. Die physikalische Kunst dabei ist, dass der Laser die sonst „neutrale“ Luft elektronisch positiv auflädt und für den Blitz damit anziehend ist.
Laser soll große Anlagen schützen
Physiker Jean Pierre Wolf erklärt, dass ein normaler Blitzableiter aus Metall ungefähr den Radius seiner Höhe schützt. Um aber einen Flughafen zu schützen bräuchte es einen enorm hohen Blitzableiter und da soll der Laser ins Spiel kommen. Dieser soll einen größeren Bereich abdecken können. Wenn das System funktioniert, gäbe es breite Anwendungsmöglichkeiten – von Windkraftanlagen über Flughäfen bis zu Raketenstartrampen.
Blitzableiter mit Lasertechnik
Am Säntis in der Schweiz will man Blitze mit einem Laserstrahl abfangen und ableiten. Dieser High-Tech-Blitzableiter könnte zum Beispiel auch Flughäfen vor Einschlägen schützen.