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Sicheres Vorarlberg
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Chronik

Bergrettung warnt vor Wettergefahren

Touren im Hochalpinen Gelände sind derzeit wegen des wechselhaften Sommerwetters besonders gefährlich. Die Bergrettung warnt deshalb vor leichtsinniger Tourenplanung. Erst am Wochenende musste eine fünfköpfige Bergsteigergruppe aus einem Unwetter in der Silvretta gerettet werden.

„Es ist heuer von den Wettervorhersagen her extrem schwierig, diese Wetterlagen vorherzusagen“, so Martin Burger von der Bergrettung: „Das wechselhafte Wetter birgt natürlich die Gefahr, dass man in der Planung der Bergtour vielleicht etwas übersieht und vom Schlechtwetter überrascht wird.“

Die Vorarlberger Bergrettung hat seit Anfang Juni 118 Mal ausrücken müssen – die Flugrettung war zusätzlich 225 Mal im Einsatz. Laut Martin Burger von der Bergrettung sind zwar generell weniger Leute in den Bergen unterwegs, weil aber das Wetter so wechselhaft ist, werden viele Wanderer und Alpinisten von einem Gewitter überrascht.

Vorsichtige Tourenplanung ist angesagt

Generelle Sorglosigkeit mag Burger den Wanderern jedoch nicht unterstellen: „Ich glaube, die die wirklich hochalpin unterwegs sind, sind nicht zu sorglos. Man kann natürlich eine Wanderung planen, wenn man weiß, dass es am Nachmittag regnerisch wird. Regen ohne Gewitter ist nicht gefährlich. Es kommt eben darauf an, welche Tour man geplant hat.“

Gefahren in den Bergen

Das derzeitige wechselhafte Wetter kann in den Bergen schnell gefährlich werden. Am Sonntag musste eine fünfköpfige Gruppe von einer Klettertour in der Silvretta gerettet werden.

Bei Gewitter schnell Senken aufsuchen

Wird man doch von einem Gewitter überrascht, sei es wichtig, von Erhöhungen und Graten wegzukommen, so der Bergretter: „Um nicht exponiert zu sein, sollte man Mulden und Senken aufzusuchen. Dort sollte man sich auf den Rucksack setzen, Beine zusammen in einer Kauerstellung und abwarten, dass es einen abwettert.“

Klettersteig wird zum Blitzableiter

Ganz schlecht ist es natürlich, wenn man in einem Klettersteig überrascht wird: „Da hängt man wirklich in einem Blitzableiter drin“, so Burger. „Auch Höhen sind gefährlich als Unterschlupf. Auch da sollte man eher in der Mitte der Höhle in Kauerstellung gehen, denn wenn der Blitz einschlagen würde und ich stehe drinnen, würde der Blitz von der Felswand auf mich überspringen.“

Biwaksack mitführen

Ein wichtige Rolle kommt auch der Ausrüstung zu, sagt Burger: „Egal ob Winter oder Sommer, man muss schauen, dass man in der Notfallausrüstung neben Erste-Hilfe-Set und Wechselkleidung einen handlichen Biwaksack mitführt, in den man sich einwickeln und das Gewitter relativ geschützt überstehen kann.“

Alles Metall wird gefährlich

Metallische Gegenstände sind im Gewitter besonders gefährlich, so der Bergretter: „Egal ob es Wanderstöcke sind oder Karabiner am Klettergurt. Das heißt nicht, dass man ungesichert rumturnen soll – solange man irgendwo am Grat ist, natürlich gesichert bleiben und schauen, dass man weg kommt.“ Nötigenfalls solle man sich ein Stück abseilen, dann abwettern und einen Notruf absetzen: „Es geht eh nicht mehr. Da ist der Fehler ja schon vorher in der Planung passiert.“