Gesundheit

Mehr Anzeigen bei Lebensmittelkontrollen

Die Vorarlberger Lebensmittelkontrolleure haben im vergangenen Jahr in zwei Bereichen spürbar mehr Anzeigen erstattet. Probleme gab es vor allem mit falschen Herkunftsbezeichnungen und überforderten Take-Away-Anbietern.

137 Anzeigen haben die Lebensmittelkontrolleure des Vorarlberger Umweltinstituts im vergangenen Coronavirus-Jahr erstattet, weil die untersuchten Proben nicht ok waren. Das sind deutlich mehr Anzeigen als im Jahr davor.

Falsche Herkunftsbezeichnungen und abgelaufene Ware

Regionale Produkte waren im vergangenen Jahr gefragt wie selten zuvor, sagt Bernhard Zainer, der Leiter der Lebensmittelkontrolle. Wenn aber zum Beispiel kein Montafoner Rotwild zu bekommen war, hätten einige Wirte ab und zu auch einen neuseeländischen Hirsch als Arlberger Wild verkauft. Gegen die Herkunftsbestimmungen ist laut Zainer öfter verstoßen worden als bisher.

Experte Zainer über Lebensmittelkontrollen

Bernhard Zainer, Leiter der Lebensmittelkontrolle im Umweltinstitut, spricht über Anzeigen bei Lebensmittelkontrollen, Strafen und Probleme bei Take-Away-Lokalen.

Zweites Problemfeld war Essen zum Nachhause-Nehmen. Einige Gasthäuser mit kleinen Küchen hätten Probleme gehabt, die Hygiene-Standards für die Take-Away-Speisen zu erfüllen. Andere hätten die noch immer gefüllten Lager leer bekommen wollen und deshalb auch teilweise abgelaufene Ware in das Essen geschnitten. Was Zainer noch aufgefallen ist: Das Bewusstsein für Lebensmittel in der Bevölkerung sei gestiegen, das Institut habe viel mehr Beschwerden erhalten als sonst.

Kein Betrieb musste geschlossen werden

Anders als bei den Anzeigen nach Lebensmittelproben wurden aber deutlich weniger Strafverfahren wegen schwerer Hygienemängel eingeleitet – 49 waren es, nur halb so viel wie im Jahr davor. Dies deshalb, weil CoV-bedingt weniger Betriebskontrollen durchgeführt wurden – nur knapp 1.400. Außerdem musste anders als im Jahr davor kein Betrieb geschlossen werden.