Coronavirus

Andrang vor Schließung der Impfstraßen

Am Sonntag war die Impfstraße auf dem Dornbirner Messegelände zum letzten Mal in Betrieb – bei relativ hoher Nachfrage. Eröffnet worden war das größte Impfzentrum des Landes Anfang Jänner, seither wurden dort 200.000 Impfdosen verabreicht. Ab Montag wird es die Impfungen dann bei Hausärzten und in einem Impfbus geben.

In den Impfstraßen des Landes sind von Freitag bis Sonntag 15.735 Immunisierungen durchgeführt worden, teilt Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher (ÖVP) mit: „Die letzten Impfstraßen-Tage sind damit intensiv genützt worden“.

Einzig die Impfstraße in Bregenz steht ab sofort noch als Backup zur Verfügung, alle anderen schließen ihre Tore, weil die Corona-Schutzimpfungen von den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten in den Ordinationen übernommen werden, erklärt die Gesundheitsreferentin.

Umstellung auf Buchungssystem

Impf-Anmeldungen sind weiterhin unter Vorarlberg impft möglich.

Mehr als 15.020 Vorarlbergerinnen und Vorarlberger holten sich in der jüngsten Impfwoche die erforderliche Zweitdosis in einer Impfstraße ab. Rund 715 Personen haben das anmeldefreie Angebot für eine Erstimpfung am Freitag oder am Samstag im Dornbirner Impfzentrum in Anspruch genommen. Das bisherige Einlade- ist nun endgültig auf ein Buchungssystem umgestellt (Terminreservierung siehe Kasten).

Zeichnung an der Pinwand der Impfstraße
ORF
Zeichnung an der Bilderwand im Impfzentrum Dornbirn

„Wir freuen uns darauf, dass wir wieder frei reisen dürfen“ ist auf den Zeichnungen an der Bilderwand im Eingangsbereich am häufigsten zu lesen. Und auch auf ORF-Nachfrage wird dieser Grund für die Impfung häufig genannt.

65 Prozent Vollimmunisierte

Da sich immer weniger Personen für die Impfung anmelden, werden die Impfstraßen des Landes nun geschlossen. Derzeit sind noch knapp 2.700 für eine Immunisierung registiert, sie bekommen ihre Impfung in den Arztpraxen. Die große Masse ist durch, die Rate liegt bei 68 Prozent Teilimmunisierten und 65 Prozent Vollimmunisierten.

„Das ist an sich ein sehr guter Wert“, sagt Roberst Spiegel, der Impfkoordinator der Ärztekammer: „Aber man muss sagen, wir haben das Ziel um 100.000 verfehlt, wiel wir noch 80.000 bis 100.000 Vorarlberger haben, die nicht geimpft sind. Wir glauben aber sehr wohl, dass von diesen 80.000 einige Spätentschlossene sehr leicht von den Praxen abgedeckt werden können.“

Jugendliche rücken in den Focus

Immer mehr in den Focus rücken die 12- bis 15-Jährigen: „Wir sehen, dass diese Altersgruppe momentan überdurchschnittlich vertreten ist bei den Infektionen mit der Delta-Variante“, sagt Spiegel.

Die Impfungen laufen allerdings recht gut in diesem Segment, so der Impfkoordinator: „Wir sind in Vorarlberg Spitzenreiter, haben fast 14 Prozent dieser Altersgruppe geimpft – im Gegensatz zu anderen Bundesländern, die zwischen ein und drei Prozent herumdümpeln.“

Man habe sehr früh damit angefangen und es gut beworben, so Spiegel: „Und da hoffe ich auch sehr, dass sich diese Zahl auf den Herbst noch deutlich erhöhen wird.“

Impfkoordinator der Ärztekammer Robert Spiegel
ORF
Robert Spiegel, Impfkoordinator der Vorarlberger Ärztekammer

Mobiler Impfbus und Hausärzte

Die Verantwortlichen setzen nun vor allem auf den mobilen Impfbus. Dieser macht am Dienstag und Mittwoch am Rankweiler Marktplatz und am Samstag im Zimbapark in Bürs Station.

Vermehrt positive Reiserückkehrende

Auch in Vorarlberg setzt sich die Delta-Variante durch, die Neuinfektionen der letzten Tage sind ausschließlich auf diese Variante zurückzuführen und ein Anstieg der Fallzahlen wird verzeichnet, so die Gesundheitslandesrätin. Reiserückkehrenden sollen sich deshalb sich am ersten und am dritten Tag nach der Rückreise testen lassen.

Meldung von Kontaktpersonen

Nach wie vor ist es für die Pandemiebekämpfung unerlässlich, bei der Kontaktpersonenliste wahrheitsgemäße und vollständige Angaben zu machen, so Rüscher. Mit diesen Angaben lassen sich mögliche Infektionsketten frühzeitig unterbrechen. Das direkte Umfeld – Familie, Angehörige und Arbeitskolleg:innen – wird damit geschützt. Zudem kann eine weitere Ausbreitung verhindert werden.