Operationssaal im Landeskrankenhaus Feldkirch
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Gesundheit

OP-Zahlen wieder im Normalbereich

In Vorarlbergs Spitälern hat die Pandemie dazu geführt, dass zahlreiche Operationen, die nicht extrem dringend waren, verschoben wurden. Mittlerweile sind diese Eingriffe aber fast zur Gänze nachgeholt worden. Aktuell werden noch drei Covid-Patienten auf der Normalstation behandelt, auf der Intensivstation liegt derzeit gar kein Covid-Patient.

In den Vorarlberger Spitälern herrscht mittlerweile wieder fast Normalbetrieb. Aber es war nicht immer so ruhig: auf dem Höhepunkt der Auslastung waren Mitte November 179 Covid-Erkrankte auf der Normalstation und 44 auf der Intensivstation. Zeitweise konnten nur 50 Prozent der Operationen durchgeführt werden – eine harte Zeit, auch für die Ärzteschaft.

Ärzte erarbeiteten OP-Prioritätenliste

Einmal pro Woche traf man sich, um eine OP-Prioritätenliste zu erarbeiten, erklärt Wolfgang Hofmann, Primar der Gefäßchirurgie: „Jeder Patient ist natürlich ein Individuum und wir bemühen uns immer, für das Individuum das Beste zu erreichen. Das heißt, jeder Primararzt versucht, seine Patienten zur Operation zu bringen. Das war Kommunikation und faires miteinander Umgehen. Und so haben wir das dann eigentlich gut und ohne große Konflikte miteinander geschafft.“

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Operationssaal im Landeskrankenhaus Feldkirch
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Am Höhepunkt der Pandemiewellen konnten zeitweise nur 50 Prozent der Operationen durchgeführt werden
Wolfgang Hofmann, Primar der Gefäßchirurgie am Landeskrankenhaus Feldkirch
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Die Pandemie forderte Patienten sowie Ärzte- und Belegschaft einiges ab, so der Primar der Gefäßchirurgie in Feldkirch, Wolfgang Hofmann
Operationssaal im Landeskrankenhaus Feldkirch
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Inzwischen bewegen sich die OP-Zahlen in Vorarlberg wieder im Normalbereich
Gerald Fleisch von der Krankenhausbetriebsgesellschaft KHBG
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Laut gerald Fleisch von der KHBG sind die Operationen beinahe zur Gänze aufgeholt, man liegt nur 2,65 prozent hinter der Zahl der Vorpandemiezeit
Das Landeskrankenhaus Feldkirch von außen
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OPs fast wieder auf Normal-Niveau

Inzwischen sind die Operationen beinahe zur Gänze aufgeholt, man liegt nur 2,65 Prozent hinter der Zahl der Vorpandemiezeit, so Gerald Fleisch, Geschäftsführer der Krankenhausbetriebsgesellschaft (KHBG): „Im Jahr 2019 hatten wir ohne Pandemie 38.000 Operationen in den Landeskrankenhäusern. Im Jahr 2020 waren es mit zwei Pandemiewellen 37.000 Operationen, also nur 1.000 Operationen weniger.“

Primar: „Jede freie Minute nutzen“

Das Aufholen hat auch einiges gekostet an Personal- und OP-Aufwendungen, so Primar Hoffmann: „Wir haben im OP Slots zur Verfügung, jede Abteilung hat also zugewiesene Kapazität und die bemüht man sich, dann optimal auszunutzen, das heißt: möglichst ganz kurze Pausen oder keine Pausen und eben jede freie Minute nutzen, dass man diesen Flaschenhals der OP-Kapazität eben möglichst umschifft.“

OP-Belastung wieder im Normalbereich

Die Covid bedingten OP-Verschiebungen sind beinahe aufgeholt.

Krise auch im Budget spürbar

Aber auch die Krisenlager und Materialkosten haben im Budget angeschlagen, so Gerald Fleisch: „Wir haben einen Betrag von rund neun Millionen Euro an Mehrkosten, aber im Verhältnis zum Gesamtvolumen der KHBG von rund 550 Millionen Euro sind das also nicht einmal zwei Prozent. Das hält sich noch in Grenzen.“

Betten werden nicht mehr freigehalten

In der Zwischenzeit sind die Covid-Erfahrungen auch in die Planung neu eingeflossen. Sogenannte Covidbetten werden zwischenzeitlich nicht mehr freigehalten, das Herunterfahren der Leistungen wird bei Bedarf nach einem stufenweisen Frühwarnsytem erfolgen. Und Covidschwerpunktspitäler wird es auch keine mehr geben.