Geldbehebung an einem Bankomaten
ORF.at/Christian Öser
ORF.at/Christian Öser
Wirtschaft

Die Bank der Zukunft soll grüner werden

Die Vorarlberger Wirtschaft soll laut Berechnungen von Experten heuer um drei Prozent wachsen. Dabei rät der Vorstandvorsitzende der Erste Group, Bernhard Spalt in Zukunft vermehrt in Wertpapiere zu investieren. Das langfristige Ziel sei jedoch: Die Bank der Zukunft soll grüner werden.

Die Coronavirus-Zahlen in vielen Ländern Europas steigen wieder. Trotzdem steigt die Hoffnung auf ein Ende der Pandemie. In Vorarlberg wird es heuer wieder ein Wirtschaftswachstum geben, was nach dem Kollaps des Jahres 2020 ein Stück weit zu hoffen war.

Die Experten der Erste Group und der Sparkassen haben berechnet, dass die Vorarlberger Wirtschaft heuer um drei Prozent wachsen dürfte. Der Vorstandsvorsitzende der Erste Group, Bernd Spalt, ist derzeit auf Vorarlberg-Besuch. Spalt sieht eine neue Phase, mit vielen Chancen, zum Beispiel beim Klimaschutz: „Weil sehr viele neue Projekte kommen werden. Wir selber legen immer mehr grüne Fonds auf, weil die Nachfrage dafür groß ist und sehen da ganz große Chancen.“ Zudem werden durch diese Projekte laut Spalt nachhaltige Arbeitsplätze geschaffen.

Sparer haben im Schnitt 360 Euro eingebüst

In der Coronavirus-Krise haben viele Sparer ihr Geld auf Sparbüchern angelegt. Die Ersparnisse wurden geparkt, weil man nicht wusste, wie sich die Pandemie und mit ihr die Wirtschaft weiterentwickeln. Die Negativzinsen führen aber dazu, dass Kapital vernichtet wird, sagt Spalt. Jeder Sparer in Österreich habe im Vorjahr im Schnitt 360 Euro eingebüst. Das sollte sich ändern, so Spalt.

Ganze Wirtschaftszweige müssten nun umgebaut werden – Stichwort Green Deal und Digitalisierung. Für die Sparbuchbesitzer bedeute das jedoch nicht, dass – zumindest bei der Sparkasse – der persönliche Berater aussterben wird.

Die Sparkasse der Zukunft

Eine gute und eine schlechte Nachricht hatte Bernd Spalt, der aus Nüziders stammende Chef der Erste Group und Sparkassen bei seinem Heimat-Besuch. Alle, die investieren, können weiter mit niedrigsten Zinsen rechnen, doch jene, die ihr Geld auf dem Sparbuch haben, bekommen dafür weiterhin so gut wie nichts. Eine große Chance sieht Spalt im Klimaschutz.

Alternative Sparformen finden

Man müsse sich überlegen was sind alternative Sparformen. Hier gehe es klar Richtung Wertpapier, langfristig angelegt, daher mit geringerem Risiko und das ganze so grün, wie möglich.

Die Klimakrise erfordere jetzt entschiedenes Handeln von Politik und Wirtschaft. Die Erste-Group gehe mit gutem Beispiel voran, so werden keine Unternehmen mehr im Bereich Kraftwerkskohlebau und Kohleverstromung finanziert.