Landeskrankenhaus Bludenz, außen, Rettungswagen
Mathis Fotografie
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Chronik

Fahrten mit Rettungsautos nehmen zu: Immer nötig?

Immer mehr Menschen bestellten sich in Vorarlberg für einen Krankentransport ein Rettungsauto. In zwei Jahren gab es einen Anstieg um zwölf Prozent. Nun wird daran appelliert, sich die Frage zu stellen, ob wirklich immer die Fahrt mit der Rettung auch tatsächlich nötig ist.

Im zweiten Quartal 2021 hat es um zwölf Prozent mehr Krankentransporte mit dem Rettungsauto gegeben als im zweiten Quartal des Jahres 2019. Das bedeutet einen Anstieg von 2.300 Fahrten. Landesrettungskommandant Gerhard Kräutler hofft, dass dieser Trend nicht anhält.

Ein Grund für den Anstieg liegt für Kräutler in der Veränderung der Spitalslandschaft. Immer mehr Patienten müssen mit Rettungsautos von den großen Landeskrankenhäusern in Spezialkrankenhäuser gefahren werden. Zudem werden die Menschen immer älter und brauchen Hilfe, wenn sie in ein Spital müssen. Ein dritter Grund für Kräutler ist aber auch das „sehr hohe Anspruchsdenken in der Bevölkerung“.

„Nicht immer gleich die Rettung rufen“

Siegfried Marxgut, Leiter der Rettungs- und Feuerwehrleitstelle, wünscht sich, dass Menschen, bei denen es der Gesundheitszustand zulässt und es organisatorisch machbar ist, die Fahrt zu einer Kontrolle ins Krankenhaus privat durchführen. Damit könne das Rettungssystem entlastet werden.

Dieses Umdenken brauche es bei Untersuchungs- und Kontrollterminen, aber auch bei Unvorhergesehenem, betont Kräutler. Denn nicht bei jeder leichten Verletzung müsse man gleich die Rettung rufen.