Der dreieinhalb Kilometer lange und rund 50 Meter tiefe Tunnel zwischen Hohenems und Diepoldsau ist Teil eines übergeordneten Projekts, erklärt Sascha Bundi vom Tiefbauamt des Kantons St. Gallen: „Mit dem projekt Mobilitätskorridor mittleres Rheintal soll geprüft werden, wie die Erreichbarkeit zwischen Vorarlberg und dem Kanton St. Gallen optimiert werden kann, weil heute und auch in Zukunft Problemstellen bestehen.“
Mehrere Tunnelvarianten
In der Studie wurden mehrere Tunnelvarianten im mittleren Rheintal geprüft. Eine würde von der Schweizer Autobahn bei Diepoldsau unter die Erde führen und im Bereich Rheinauen könnte der Tunnel dann wieder ans Tageslicht kommen. Bei der Raststation Hohenems könnte die die Strecke an die Autobahn angebunden werden.
Bauzeit fünf bis sechs Jahre
Geschätzte Bauzeit wären fünf bis sechs Jahre, so Bundi: „Wir sind daran, diese Varianten jetzt zu untersuchen, mit dieser Tunnelanalyse zu vergleichen und möglichst zeitnah herauszufinden, was die zweckmäßigste Lösung wäre im mittleren Rheintal.“
Kein Ersatz für S18
Die Erkenntnisse aus der Tunnelstudie könnten allerdings nicht die umstrittene Schnellstraße S18 ersetzen, so Bundi: "Die S18 ist eine übergeordnete Nationalstraße, hat also eine andere Funktion. Auch bei der Wirkung der S18 haben wir erkannt, dass nicht alle Probleme im mittleren Rheintal damit gelöst werden können.“ Würde der Tunnel gebaut, bedeutet das also nicht, dass die S18 überflüssig wäre: „Weil die Lösung, die wir aufgezeigt haben, die dringend benötigte Wirkung der S18 nicht aufheben würde.
Egger sieht diese Variante kritisch
Was nun mit dieser Machbarkeitsstudie passiert und ob die Idee der Tunnelverbindung zwischen den Autobahnen weiter verfolgt wird ist nun Sache der Politik – zu beiden Seiten des Rheins.
Zu Wort gemeldet hat sich auch der Hohenemser Bürgermeister Dieter Egger (FPÖ). Er ist dieser Variante gegenüber sehr kritisch. Die Streckenführung berühre ein sensibles Naherholungsgebiet der Stadt Hohenems. Hier müsse man sich ganz genau ansehen, wie und wo die Zufahrt in das Tunnelsystem von Vorarlberger Seite überhaupt möglich sei.