Wirtschaft

Beschlägehersteller Blum mit Rekordumsatz

Der Vorarlberger Beschlägehersteller Blum hat im Wirtschaftsjahr 2020/21 einen Rekordumsatz erzielt. Die Blum-Gruppe erwirtschaftete insgesamt 2.376,75 Mio. Euro Umsatz. Das große Wachstum entspricht einer Steigerung von 24,7 Prozent oder 470 Mio. Euro zum Vorjahr.

Geschäftsführer Philipp Blum sprach am Donnerstag bei der jährlichen Pressekonferenz von einem „erfolgreichen, sehr turbulenten Geschäftsjahr“. Co-Geschäftsführer Martin Blum räumte ein, dass man bei Ausbruch der CoV-Krise zunächst „komplett falsch in der Prognose“ gelegen habe. Dass sich das Leben in den vergangenen 18 Monaten aber überwiegend in den eigenen vier Wänden abgespielt habe, habe seit Mitte 2020 zu einer ungebrochenen Nachfrage nach Möbeln und Küchen geführt. „Es wird renoviert und investiert“, stellte Philipp Blum fest. Diesen Trend habe es zuvor auch schon gegeben, durch Corona habe er aber einen regelrechten „Boost“ erfahren. Der private Konsum habe sich massiv verändert.

Gestiegene Nachfrage führte zu Herausforderungen

Die beiden Geschäftsführer erklärten, dass die extrem gestiegene Nachfrage auch zu großen Herausforderungen geführt habe. So hätten die Lieferzeiten angepasst werden müssen, die Verfügbarkeit von Stahl – innerhalb weniger Monate hat sich der Preis verdoppelt – sei ebenso problematisch wie die angespannte Situation bei den internationalen Lieferketten. Aufgrund der Preisentwicklung sei man gezwungen, einen Teil der Steigerung an die Kunden weiterzugeben. „Bei gewichtigen externen Faktoren sind uns die Hände gebunden“, so Philipp Blum.

44 Prozent der Umsätze des zu Ende gegangenen Wirtschaftsjahres wurden weiterhin in der EU erwirtschaftet, 13 Prozent in den USA. Die positive Entwicklung sei in allen Märkten weltweit zu spüren gewesen. In Westeuropa nannte Philipp Blum konkret die Länder Italien, Frankreich, Großbritannien und Deutschland, in Osteuropa etwa Polen und Russland. In Asien hob der Geschäftsführer China hervor. Dort soll der in Bau befindliche neue Blum-Produktionsstandort bis Anfang 2022 fertiggestellt sein. Bisher verfügt das Unternehmen außer in Vorarlberg mit acht Werken auch in den USA, Brasilien und Polen über Produktionsstandorte. Insgesamt ist Blum in über 120 Ländern aktiv, es werden 33 Tochtergesellschaften bzw. Repräsentanzen betrieben.

Über 8.000 Mitarbeitende

Mit Ende des Wirtschaftsjahres arbeiten 8.778 Kollegen weltweit für Blum, davon 6.551 in Vorarlberg.

Die Blum-Gruppe investierte im abgelaufenen Geschäftsjahr laut Martin Blum 259 Mio. Euro (Vorjahr: 327 Mio.), 68 Prozent davon in Vorarlberg. Der Mitarbeiterstand der Gruppe stieg im Geschäftsjahr 2020/21 um 429 auf 8.778 Personen an. In Vorarlberg, wo 6.551 Personen beim Unternehmen beschäftigt sind, kamen 371 neue Mitarbeiter hinzu.

Im Hinblick auf die unmittelbare Zukunft zeigten sich Philipp und Martin Blum optimistisch. Zwar sei die Pandemie noch nicht vorbei, weitere Lockdowns sollten ihrer Meinung nach aber ausbleiben. Auch ein Nachlassen der Nachfrage zeichne sich für die nächsten Monate nicht ab. Wie sich die Ausgaben der Bürger danach gestalteten, werde sich zeigen. Martin Blum hoffte vielmehr, dass es nicht zu einer Überhitzung des Marktes kommt: „Rasante Entwicklungen sind selten ein gutes Zeichen“.