Jede dritte Frau hat im Laufe ihres Lebens Probleme mit dem Beckenbocken. Darüber sprechen möchten allerdings nur die Wenigsten, denn mit einer Schwäche gehen meist Senkungsbeschwerden wie eine Harn- und/oder Stuhlinkontinenz einher.
Risikofaktoren gibt es viele, sagt Primar Burghard Abendstein, Leiter der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe am LKH Feldkirch: „Übergewicht, Schwangerschaften, Geburten oder auch der Hormonmangel nach den Wechseljahren sorgen dafür, dass das Bindegewebe an Spannkraft und Festigkeit verliert", sagt der Primar der Gynäkologie und Geburtshilfe am LKH Feldkirch".
Helfen konservative Behandlungsmethoden wie gezieltes Muskeltraining oder eine temporäre Medikamenteneinnahme nicht mehr, gebe es auch eine operative Möglichkeit, sagt Abendstein. „Die neuen Methoden erlauben es, Organe wie die Gebärmutter zu erhalten und die körperlichen Funktionen zu verbessern.“
Muskulatur stützt Gebärmutter
Die Muskulatur am Beckenboden ist nur einen Zentimeter dick, handtellergroß und stützt die Gebärmutter, den Darm und die Blase. Außerdem hilft sie dabei, die Harnröhre und den Darm zu verschließen. Der Beckenboden ist somit ständig leicht angespannt, um seine Funktion zu erfüllen. Lediglich beim Wasserlassen, Stuhlgang und im Liegen entspannt er sich. Lässt die Beckenbodenspannung allerdings auch im Alltag nach, kann es bei körperlicher Anstrengung, beispielsweise beim Niesen oder Husten zu Harnverlust führen (Belastungsinkontinenz). Je nach dem welcher Bereich des Beckenbodens betroffen ist, kann auch die Darmentleerung erschwert sein oder eine Stuhlinkontinenz vorliegen. Darüber hinaus kann sich die Gebärmutter senken.
Spezialambulanz im LKH Feldkirch
Wer sich beraten lassen möchte, kann in der Spezialambulanz der Gynäkologischen Abteilung am LKH Feldkirch einen Termin in der Beckenbodensprechstunde vereinbaren.