Eine Frau arbeitet im Labor.
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Coronavirus

Delta-Variante setzt sich durch

Die sogenannte „Delta-Variante“ des Coronavirus beherrscht jetzt auch in Vorarlberg die Covid-Ansteckungen. Seit dem ersten Auftreten dieser Virusmutation vor sieben Wochen sind im Land bereits 67 Fälle nachgewiesen. Die Bundesregierung berät heute Maßnahmen gegen die Variante.

Diese Form des Coronavirus, die wesentlich ansteckender ist als alle bisherigen Mutationen des Covid-19-Erregers, ist jetzt auch in Vorarlberg für die Mehrheit aller neuen Infektionen verantwortlich. Und es ist damit zu rechnen, dass sie bald alle anderen noch zirkulierenden Corona-Varianten im Land ablöst.

Bereits in wenigen Wochen ist damit zu rechnen, zumindest lässt die bisherige Entwicklung darauf schließen: Zum ersten Mal in Vorarlberg nachgewiesen wurde die Delta-Variante vor eineinhalb Monaten, am 24. Mai. Dann blieb es etliche Tage ruhig, während in anderen Bundesländern die Infektionszahlen mit dieser Virus-Variante bereits anstiegen.

Eine Frau arbeitet im Labor und macht Coronavirus-Tests.
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Untersuchung von Proben in der Pathologie in Feldkirch

Großteil der Infektionen durch Delta

Schließlich breitete sich die Mutation auch hierzulande aus – schon Mitte Juni ging die Mehrheit aller Neuinfektionen auf das Konto der Delta-Variante, wie Sanitätsdirektor Wolfgang Grabher auf Nachfrage des ORF Vorarlberg bestätigt. Ende Juni wurden dann schon zwei Drittel der nachgewiesenen Infektionen von der Delta-Variante verursacht.

Bisher noch nicht in Spitälern

Bisher sind laut Grabher in Vorarlberg 67 Ansteckungsfälle mit Delta nachgewiesen, die Neuinfektionen der jüngsten Tage werden noch auf Mutationen untersucht. Die wieder steigenden Fallzahlen – vorwiegend durch Delta – machen sich in den Spitälern derzeit aber nicht bemerkbar. Ob sich das ändern wird, kann derzeit noch niemand sagen.

Regierung berät über Maßnahmen gegen Delta-Variante

Der Anstieg der Coronavirus-Infektionen ruft die Bundesregierung auf den Plan. Wie Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) in New York mitteilte, wird es am Donnerstag eine Sitzung der Coronavirus-Taskforce im Bundeskanzleramt geben. Man wolle dabei „das Thema Reiserückkehrer und Nachtgastronomie verstärkt betrachten, um hier bestmöglich zu agieren“, sagte Kurz.

Kurz hatte in den vergangenen Tagen während seines USA-Besuchs wiederholt dafür plädiert, in der Pandemiebekämpfung auf Eigenverantwortung statt staatliche Zwangsmaßnahmen zu setzen.

Impfung als „Game-Changer“

Er nannte diesbezüglich die Coronavirus-Impfung als „Game-Changer“ und äußerte seine Erwartung, dass die Infektionszahlen schon bald stark steigen könnten. Skeptisch äußerte er sich unter anderem zum Thema Grenzschließungen. „Das Virus macht vor Grenzen keinen Halt“, sagte er unter anderem.

Die Taskforce tagt laut dem Kanzler „unter Einbindung aller Ministerien“. Er selbst wird nicht persönlich teilnehmen können, weil er morgen von New York zu einer IT-Konferenz in den Rocky-Mountain-Staat Montana weiterreist.

Mückstein will Delta-Variante „rasch gegensteuern“

Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) hatte vor den Aussagen des Kanzlers Maßnahmen gegen die Ausbreitung der Delta-Variante angekündigt. „Wir müssen nun rasch gegensteuern und diskutieren daher intensiv, welche Maßnahmen wir kurzfristig setzen könnten“, schrieb Mückstein am Mittwoch auf Twitter. Zuvor hatte er gemeinsam mit Kurz an junge Menschen appelliert, sich impfen zu lassen – mehr dazu in ORF.at.