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ORF Vorarlberg
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Wirtschaft

Hoffen und Bangen in der Hotellerie

Erst seit Mitte Mai dürfen Hotels in Vorarlberg wieder Gäste empfangen. Inzwischen ist Hochsommer – die Zeit, in der die Hotels normalerweise einen guten Teil ihres Umsatzes machen. Und tatsächlich geht es wieder ganz gut, auch wenn die Gästezahlen noch nicht das Niveau vor der Krise erreicht haben.

Im Alpenhotel Montafon ist derzeit etwa die Hälfte der 89 Zimmer belegt, erklärt Rezeptionistin Jutta Alexander: „Es geht im Moment jeden Tag aufwärts. Am Anfang hatten wir natürlich noch nicht voll durch die zwei Meter Abstände, aber wir müssen sagen: Der Start war sehr gut.“

Nach 3-G-Prüfung ohne Maske

Bei der Ankunft im Hotel werden die Gäste auf die 3-G-Regeln geprüft -denn bleiben dürfen nur jene, die getestet, genesen oder geimpft sind. Dafür braucht es dann im ganzen Hotel keine Masken mehr – auch nicht im Wellness-Bereich. Beim ORF-Besuch wurden vor allem Schweizer Gäste angetroffen, die froh waren, endlich wieder Urlaub machen zu können.

Gäste und Mitarbeiter freuen sich

Nicht nur den Gästen gefällt’s, auch Rezeptionistin Jutta Alexander ist froh, dass sich das Haus endlich wieder mit Leben gefüllt hat: „Die Stimmung in der Belegschaft ist sehr gut. Durch das Nicht-Arbeiten ist man in einen Trott gekommen, hatte keinen geregelten Tagesablauf mehr – also die Mitarbeiter sind sehr froh, dass man wieder arbeiten kann und wieder Leute um sich hat.“

Viel Aufklärungsarbeit an den Gästen

Auch das Hotel Messmer am Kornmarktplatz in Bregenz ist wieder gut besucht. Doch die Auswirkungen der Pandemie sind nach wie vor deutlich spürbar, schildert Seniorchef Jürgen Haim: „Wir haben zurzeit knapp 20 Prozent weniger Aufkommen wie im Vergleichsmonat des Jahres 2019. Die Herausforderung ist für uns, dass wir sehr viele internationale Gäste haben und in diesem Bereich ist es sehr schwierig, unsere Covid-Regeln zu vermitteln.“ Es brauche sehr viel Aufklärungsarbeit, denn jeder Gast komme mit seinen daheim gelernten Regeln: „Wir testen alle, wir überprüfen alle und wir haben auch schon Gäste abgewiesen.“

Personal-Nachbesetzungen schwierig

Im Sommer lebt Bregenz von den Festspielen. Für die nächsten Wochen liegt die Auslastung im Hotel Messmer bei rund 90 Prozent. Da kommt also viel Arbeit auf das Personal zu. Und das macht Jürgen Haim schon jetzt Sorgen: „Die Mitarbeiter wieder aus der Kurzarbeit herauszubringen in 40 oder unter Umständen noch mehr Stunden pro Woche, ist die größte Herausfordeurng, die wir zu stemmen haben. Fünf unserer Fachmitarbeiter haben uns leider verlassen, obwohl wir niemanden entlassen haben und das schmerzt uns sehr.“

Angst vor der vierten Welle

Die fehlenden Mitarbeiter nachzubesetzen sei zurzeit kaum möglich, so der Hotelier. Die Gäste bekommen von diesen Sorgen aber nichts mit. Die größte Angst macht den Hoteliers der Blick auf den Herbst. Denn eine vierte Corona-Welle wäre erneut ein herber Schlag für die gesamte Branche.