Personen die sich testen lassen wollen.
Mathis Fotografie
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Coronavirus

Vorarlberger stehen hinter CoV-Maßnahmen

Inwiefern waren die Vorarlberger mit den bisher gesetzten CoV-Maßnahmen einverstanden und wieso? Diese Frage hat die Medizinische Universität Graz gemeinsam mit der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH (AGES) in einer Studie untersucht. Die ersten Ergebnisse zeigen: die Vorarlberger stehen hinter den gesetzten Maßnahmen.

In Kooperation mit der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH (AGES) führte die Medizinische Universität Graz im Mai und Juni 2021 eine repräsentative telefonische Umfrage in Vorarlberg durch, um das „Stimmungsbild“ hinsichtlich der CoV-Präventionsmaßnahmen einzufangen.

„In diesen Befragungen verfolgten wir das Ziel, durch persönliche Gespräche mit den Vorarlbergerinnen und Vorarlbergern eine fundierte und umfassende Information über deren Sichtweise zu erhalten und vor allem auch die nicht-Internet-affine Bevölkerung zu erreichen“, betont die Studienleiterin Andrea Siebenhofer-Kroitzsch.

„Umfrage hilft bei Anstieg pro-aktiv zu reagieren“

Denn Aspekte, wie beispielsweise die Angst, sich mit dem Coronavirus zu infizieren oder das Vertrauen in Entscheidungsträger, könnten unabhängig von aktuell gültigen Regelungen direkt Einfluss auf das Verhalten in der Bevölkerung nehmen, so Siebenhofer-Kroitzsch. Zustimmend meint die Landesrätin für Gesundheit Martina Rüscher (ÖVP): „Wir wollten über die Einstellungen der Vorarlbergerinnen und Vorarlberger zu den ab Mitte März im Rahmen der Modellregion gesetzten Öffnungsschritten im Land Bescheid wissen.“

Auch der Gesundheitsökonom und Covid-Berater der Landesregierung, Armin Fidler, beurteilt es sehr positiv, dass nun in Vorarlberg erste Ergebnisse dieser repräsentativen Befragung zur Verfügung stehen: „Die Umfrage hilft uns, pro-aktiv und rechtzeitig zu reagieren, so es wieder zu einem Fallanstieg kommen sollte."

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Folie 1 aus der Studie
MedUni Graz
Folie 2 aus der Studie
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Folie 3 aus der Studie
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Folie 4 aus der Studie
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Folie 5 aus der Studie
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Folie 6 aus der Studie
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Folie 7 aus der Studie
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„CoV-Müdigkeit“ geringer als gedacht

Erste Ergebnisse zeigen, dass die Bevölkerung die Maßnahmen zu den Öffnungsschritten überwiegend mitträgt, der Großteil der Bevölkerung sich zumindest einmal testen ließ und die „CoV-Müdigkeit“ weit geringer ist, als man es nach über einem Jahr in der Pandemie annehmen würde.

Wie die Umfrage zeigt, steht der überwiegende Anteil der Vorarlbergerinnen und Vorarlberger hinter den von der Landesregierung im Frühjahr gesetzten Maßnahmen in der Modellregion (beschränkte Teilnahmezahl, Abstandsregeln, FFP-2 Maskenpflicht, Präventionskonzepte, Eintrittstests, Registrierung) und die gesetzten Öffnungsschritte mit der schrittweisen Rückkehr in gesellschaftliches Leben waren ein Erfolg.

Die Studie „COVI-Ad Vorarlberg“ wurde vom Land Vorarlberg und vom Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz finanziert und umfasste insgesamt 500 ausgewählte Vorarlbergerinnen und Vorarlberger.

Kein direkter Zusammenhang der Infektionen mit Öffnung

„Mittlerweile weiß man auch aufgrund der Auswertungen der AGES, dass die Infektionszahlen im Frühjahr zwar angestiegen, aber nicht ursächlich mit den Öffnungsschritten in Vorarlberg in Beziehung standen, sondern der Ausbreitung der britischen Variante geschuldet waren“, erklärt Fidler.

80 Prozent der Bevölkerung waren zum Befragungszeitpunkt zumindest einmal getestet worden. „Aber für uns von Interesse war gerade die Gruppe der bislang noch nicht Getesteten“, erläutert Andrea Siebenhofer-Kroitzsch, „denn nur so können wir verstehen, warum sich jene bisher noch nie testen ließen.“

Von den Gründen derer, die noch nicht getestet wurden, wurde am häufigsten die Skepsis bezüglich der Aussagekraft des Tests genannt. Einige Personen aus der Gruppe, die bislang an keinem Test teilnahmen, gaben jedoch an, dass sie sich testen lassen würden, um beispielsweise Risikopersonen zu schützen, die Beherbergung oder Gastronomie zu nützen oder Freunde treffen zu können.

Große Solidarität mit Risikogruppen

Auch nach über einem Jahr der Pandemie ist ein Großteil aller Bevölkerungsgruppen bereit sich einzuschränken, um die CoV-Risikogruppen zu schützen. Am größten ist der Anteil bei den über 55-Jährigen mit über 75 Prozent. Weniger als 20 Prozent haben sogar noch keine Anzeichen einer Übersättigung des Themas, wobei bei den über 55-Jährigen der Anteil derer, die am zugänglichsten für aktuelle Informationen im Zusammenhang mit dem Coronavirus ist, am höchsten war. Das Geschlecht und das Bildungsniveau hatten jeweils keinen Einfluss auf die CoV-Müdigkeit. Die Gesamtauswertung der Umfrageergebnisse wird für den Sommer erwartet.