Frau sitzt am Schreibtisch im Büro am Computer
ORF.at/Zita Köver
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Wirtschaft

Weibliche Karriere mit „Top-Job-Sharing“

Viele Frauen arbeiten Teilzeit, meist verbauen sie sich dadurch aber viele Chancen im Job, verdienen weniger und bekommen am Ende ihres Berufslebens auch wesentlich weniger Pension. Das Frauenberufszentrum in Vorarlberg rät Frauen anders zu denken und zeigt Unternehmen, dass auch „Top-Job-Sharing“ möglich ist.

An die 7.000 Frauen haben sich bisher im Frauenberufszentrum Vorarlberg beraten lassen oder Workshops besucht. Aber es gibt laut Zentrum noch viel zu tun. Ein Ziel ist es, mehr Frauen dazu zu bringen, wieder voll bzw. mehr ins Berufsleben einzusteigen.

Bedürfnisse der Jungen erfordern neues Denken

Die selbstständige Unternehmensberaterin Benedicte Hämmerle versucht mit viel Aufklärungsarbeit Firmen zu überzeugen, dass beispielsweise Teilzeit-Chefinnen eine gute Idee sind: „Es ist eine Herausforderung, aber wir haben sehr viele Beispiele und sehen es funktioniert. Wir werden nicht umhinkommen, solche Modelle zu etablieren, weil sich auch die Bedürfnisse der jungen Menschen verändern.“ Unternehmen, die sich dieser Herausforderung in Zukunft nicht stellen, werden laut Hämmerle die Verlierer sein.

Die Skepsis der Unternehmer in diesem Bereich sei noch groß, viele wollen solche „Top-Job-Sharing“- Modelle im eigenen Unternehmen nicht. „Es geht nicht von heute auf morgen, aber der Weg dorthin kann von jedem Unternehmen bestritten werden. Es ist ein Prozess der dauert, aber der Weg lohnt sich“, so Hämmerle.

Verantwortung wird gemeinsam getragen

Ein gutes Beispiel ist Manuela Vollmann, Geschäftsführerin des ABZ (Arbeit-Bildung-Zukunft-Österreich), sie teilt sich ihre Funktion mit einer Kollegin und das seit 25 Jahren: „Der Hintergrund ist, dass man die Verantwortung gemeinsam trägt. Sie ist nicht meine Stellvertreterin und ich nicht ihre, wir haben wirklich ein Sharing-Modell.“

Für die Zukunft braucht es laut den Expertinnen also mutige Unternehmen und mutige Frauen damit in der Wirtschaft was weitergeht.