Coronavirus

Erster Tag ohne Neuinfektionen

Am Sonntag ist erstmals seit rund einem Jahr keine einzige CoV-Neuinfektion in Vorarlberg registriert worden. Einen Rekord gab es in den vergangenen sieben Tagen bei den Impfungen: Knapp 36.000 Dosen wurden in Vorarlberg verabreicht. Für eine „Last-Minute-Impfaktion“ am Sonntag gab es mehr Interessierte als Termine – die Aktion könnte wiederholt werden.

Das Land hatte am Wochenende rund 500 Plätze für Kurzentschlossene mit einer „Last-Minute“-Anmeldung angeboten. Dazu meldeten sich allerdings rund 750 Impfwillige an, also mehr als letztlich über dieses Spontan-Angebot geimpft werden konnten. Das System der „Last-Minute-Imfpung“ funktioniere, hieß es aus dem Landhaus – das habe das vergangene Wochenende ganz klar unter Beweis gestellt.

Ob die Aktion wiederholt wird, steht aber noch nicht fest. Ebenso wenig, ob es – wie in anderen Bundesländern – Impfaktionen ohne vorherige Anmeldung geben könnte. In Tirol und Wien gab es da zuletzt großen Andrang. Die Vorarlberger Landesregierung denkt derzeit über verschiedene Impfmöglichkeiten nach und will die Entscheidung in den kommenden Tagen bekannt geben.

Rekord bei den Impfungen

Mit knapp 36.000 Dosen gab es in der vergangenen Woche in Vorarlberg einen neuen Impfrekord. Mehr als 11.500 Vorarlbergerinnen und Vorarlberger erhielten von Montag bis Sonntag ihre Erstimpfung, an über 24.100 Personen ging die zweite Schutzdosis, teilte die Landesregierung am Sonntagabend in einer Presseaussendung mit.

Nun wird das System in Vorarlberg umgestellt: Coronavirus-Immunisierungen werden künftig in den Ordinationen von niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten durchgeführt. Die Impfstraßen, in denen nur noch offene Zweitimpfungen abgearbeitet werden, beenden ihre Arbeit bis Ende Juli. Einzig die Impfstraße in Bregenz bleibt als Backup länger erhalten.

Auch Terminbuchung wird umgestellt

Mit der Verlagerung der Impfungen in den niedergelassenen Bereich wird auch das Terminbuchungs-System umgestellt. „Von einem Einlade- wird auf ein Buchungssystem umgestellt, das heißt Impftermine können selbständig und direkt bei einer Ärztin oder einem Arzt gebucht werden", betonte Landesrätin Martina Rüscher in der Presseaussendung.

Damit können die Impfwilligen Ort und Zeitpunkt der Impfung und auch den Impfstoff auswählen. Die Anmeldungen sind weiter über das Online-System des Landes „Vorarlberg impft“ möglich – oder für diejenigen, die keine Möglichkeit zur Online-Anmeldung haben, über die kostenlose Impf-Hotline 0800 201 361.

43 Prozent der Vorarlberger mit vollem Impfschutz

Über 57 Prozent aller Vorarlbergerinnen und Vorarlberger sind laut Land zumindest einmal geimpft, fast 43 Prozent verfügen über den vollen Impfschutz. Mit Blick auf die jüngsten Öffnungsschritte erneuerte Landesrätin Rüscher ihren Appell, das Impfangebot zu nützen. „Wer geimpft ist, schützt sich und die Gesellschaft. Nur eine Vollimmunisierung wirkt auch gegen die ansteckendere Delta-Variante“, so Rüscher.

Da der Impfschutz gegen das Coronavirus nach derzeitigen Erkenntnissen nicht ewig anhält, muss aufgefrischt werden. Laut Rüscher werden diese Auffrischungs-Impfungen frühestens neun Monate nach der Vollimmunisierung fällig. Das bedeutet für das Land, dass im Herbst mit den Auffrischungen für Gesundheitsberufe und Pflegeheime begonnen wird, im Winter dann für die breite Bevölkerung. Rüscher geht davon aus, dass diese Auffrischungs-Impfungen noch kostenlos sein werden.

Land: Zwei Tests nach der Rückkehr aus dem Urlaub

Um die stabile und derzeit gut beherrschbare Infektionslage nicht zu gefährden, fordert die Landesregierung alle Reiserückkehrenden auf, sich am ersten und am dritten Tag nach der Rückreise auf eine mögliche CoV-Infektion testen zu lassen. „Dafür eignet sich am besten ein sogenannter Wohnzimmertest für zu Hause oder ein kostenloser Antigentest in einer Teststraße“, so Rüscher.

Im Falle einer positiven Testung appelliert die Gesundheitsreferentin, auch dieses Ergebnis auf das COVID-Portal hochzuladen und mit der Hotline 1450 Kontakt aufzunehmen. Dann wird das Ergebnis mit Hilfe eines PCR-Tests nachgeprüft.

Offizielle App für Zertifikate

Zum Beginn der Urlaubssaison ist die offizielle App erhältlich, die das Gesundheitsministerium in Zusammenarbeit mit dem Bundesrechenzentrum entwickelt hat, um die EU-Zertifikate (Getestet- Geimpft – Genesen) digital am Handy zu speichern. Die App gewähre den bestmöglichen Schutz der Gesundheitsdaten, so die Landesregierung. Die Gratis-App ist bereits für das Betriebssystem iOS verfügbar, in Bälde soll das auch für Android der Fall sein.

Ruhige Lage in den Spitälern

Erstmals seit rund einem Jahr meldete das Dashboard des Landes für Sonntag keine einzige Neuinfektion. Nachdem immer mehr Menschen in Vorarlberg geimpft werden, hat das Land seine Testkapazitäten zurückgefahren, zudem gelten für fast alle Zwecke die registrierten Selbsttests.

Auch in den Spitälern bleibt die Situation ruhig, am Sonntag wurden keine Covid-19-Erkrankten eingeliefert, zwei Menschen konnten das Krankenhaus wieder verlassen. Derzeit liegen in Vorarlberg zwei Erkrankte auf der Intensivstation.