Marihuana
wollertz – stock.adobe.com
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Chronik

Marihuana immer öfters „made in Vorarlberg“

In Vorarlberg sind alle Arten von Suchtmitteln erhältlich, sagt Robert Eberharter vom Drogendezernat der Landespolizeidirektion. Während Kokain, Ecstasy, Speed oder LSD aus dem Ausland kommen, wird Marihuana immer mehr zum Vorarlberger Produkt.

Der Ursprung der Drogen liegt je nach Art im In- und Ausland. Kokain strömt zum Beispiel von Südamerika nach Vorarlberg; Ecstasy, Speed und LSD kommen vorwiegend aus den Benelux-Staaten. Bei Marihuana sei das anders, sagt Eberharter. Es werde immer öfters in Vorarlberg selber angebaut. Es gebe hier immer mehr Indoor- und Outdoor-Plantagen, sagt Eberharter.

Außerdem gebe es immer mehr qualitativ hochwertige Drogen auf dem Markt, sagt Eberharter. Besorgniserregend sei auch der Preisverfall bei Drogen. Amphetamine können über das Internet bereits für 80 Cent das Gramm bestellt werden.

THC-Gehalt
Die berauschende Wirkung von Marihuana ist hauptsächlich auf den psychoaktiven Wirkstoff Tetrahydrocannabinol (THC) zurückzuführen. Der THC-Gehalt kann stark variieren.

Drogen werden stärker

Die Drogen werden stärker, das zeigt sich deutlich bei Marihuana, sagt Eberharter. Vor 20 Jahren lag der durchschnittlich THC-Wert bei ca. sieben Prozent, heute liegt er durchschnittlich bei zwölf bis 14 Prozent. Es gebe aber auch Marihuana mit bis zu 20 Prozent THC-Gehalt. Die höhere Qualität der Drogen führt Eberharter unter anderem auf den technischen Fortschritt zurück. Die Pflanzen seien immer häufiger gentechnisch manipuliert und durch das Internet oft nur einen Mausklick entfernt.

„Strafverfolgung wird immer lascher“

Neben all diesen Entwicklungen kommt noch dazu, dass die Strafverfolgung lascher werde, sagt Eberharter. Wird man heute beim Konsum illegaler Drogen erwischt, würden oft nur ein paar Auflagen fällig – zum Beispiel eine Urinprobe abgeben. Erfüllt der Konsument diese, komme er quasi ungeschoren davon, sagt Eberharter. Ein weiteres Problem seien die technologischen Neuerungen in der Kommunikation wie Whatsapp, Telegram und Co. Sie machen die Arbeit der Drogenfahnder nicht leichter.

Bereits elf Drogentote in Vorarlberg

Laut Drogentoten-Statistik sind in diesem Jahr in Vorarlberg bereits elf Menschen im Zusammenhang mit dem Konsum von Drogen gestorben. Damit starben heuer in der ersten Jahreshälfte in Vorarlberg bereits so viele Menschen am Drogenkonsum wie sonst innerhalb eines ganzen Jahres.