Bregenz_PK Bregenz Mitte
Udo Mittelberger
Udo Mittelberger
Verkehr

Masterplan für „Bregenz-Mitte“ vorgestellt

Eine Architektengruppe hat am Freitagnachmittag den Masterplan für „Bregenz-Mitte“ vorgestellt. Als zentrales Element schlagen Architekten das Tieferlegen der Landesstraße vom Citytunnel bis zur HTL Bregenz vor. Und darüber soll ein neues Stadtviertel entstehen.

Der Masterplan sieht eine unterirdische Verlegung der Landesstraße zwischen dem HTL-Kreisverkehr und dem Stadtteil Vorkloster vor, außerdem soll es einen öffentlichen Raum ohne Individualverkehr für Fußgänger, Radfahrende und öffentliche Verkehrsmittel geben.

Eine der Kernaussagen der Entwurfsstudie ist die Vernetzung des Stadtraumes an den See sowie der Brückenschlag zum Quellenviertel und Vorkloster mit verbesserter Anbindung an die Seeanlagen und den Festspielbezirk.

Masterplan für „Bregenz-Mitte“ vorgestellt

Eine Architektengruppe hat am Freitagnachmittag den Masterplan für „Bregenz-Mitte“ vorgestellt. Als zentrales Element schlagen Architekten das Tieferlegen der Landesstraße vom Citytunnel bis zur HTL Bregenz vor. Und darüber soll ein neues Stadtviertel entstehen.

Bahnhof bleibt am selben Ort

Dringend eine Entscheidung fallen muss hinsichtlich des maroden, zum Neubau anstehenden Bregenzer Bahnhofs, die ÖBB sei diesbezüglich unter großem Zeitdruck. Der Bahnhof ist für die Architekten von der Position her am richtigen Ort, er soll aber so gebaut werden, dass er hinsichtlich einer späteren Unterflur-Lösung erweitert werden könne. Die neue Bregenzer Stadtentwicklerin, die Hamburgerin Andrea Krupski von Mansberg, verglich Bregenz Mitte mit der Hafencity und sprach von einer „Jahrhundertchance“.

Bahnhof Bregenz
ORF Vorarlberg
Der Neubau des Bahnhofes steht an

Bahntunnel würde 1,5 Milliarden Euro kosten

Seit Jahren wird darüber diskutiert, ob die Bahntrasse bei Bregenz verlegt werden könnte oder nicht. Schon im Jahr 2002 hat eine Studie im Auftrag der ÖBB diese Frage mit einem „Ja“ beantwortet. Jetzt kommt eine neue Untersuchung im Auftrag der Stadt Bregenz zum gleichen Ergebnis: Die Bahn könnte unter die Erde verlegt werden. Es wäre aber ein Riesenprojekt – mehr dazu in Bahntunnel würde 1,5 Milliarden Euro kosten (vorarlberg.ORF.at).

Das Untertunneln der Straße und gegebenenfalls der Bahn würde einen direkten Zugang zum See ermöglichen. Dadurch könnte der Park am See einschließlich des Festspielbezirkes direkt mit dem bebauten Stadtraum vernetzt werden.

Grüne fordern rasche Prüfung

Die Grünen Bregenz verlangen in einer Aussendung eine rasche rechtliche, technische, sicherheitstechnische und wirtschaftliche Prüfung des Projekts „Bregenz Mitte“, um spätestens im Herbst die Entscheidung über den künftigen Bahnhof treffen zu können.

„Für einen Baubeschluss eines adaptierten Bahnhofsprojekts muss in den kommenden Monaten die rechtliche, technische, sicherheitstechnische und wirtschaftliche Umsetzbarkeit geklärt werden,“ verlangt die Bregenzer Vizebürgermeisterin Sandra Schoch. Nach Aussagen der Planer könne der Bahnhof auch realisiert werden, wenn die Landesstraße und/oder die Bahn künftig unterirdisch geführt werden.

NEOS kann Plänen viel abgewinnen

„NEOS plus“ in Bregenz kann den Plänen sehr viel abgewinnen. Es sei schön zu sehen, dass in der Landeshauptstadt Bregenz seit vielen Jahren endlich wieder einmal visionär gedacht werde, sagt „NEOS plus“-Bregenz Stadtvertreter Alexander Moosbrugger.

Gerade im Hinblick auf den Neubau des Bahnhofs seien viele positive Signale zu einer urbanen und visionären Stadt präsentiert worden, die es weiterzuverfolgen gilt. Offen bleibt laut Moosbrugger aber nach wie vor die Frage der Finanzierung und der weitere Ablauf des Projekts in den nächsten Monaten.

Bregenzer Volkspartei sieht sich bestätigt

Die Bregenzer Volkspartei sieht sich nach der Präsentation der Arbeitsgruppe „Bregenz Mitte“ in vielen Punkten bestätigt. Der Bahnhof befinde sich am richtigen Ort, was auch die Position der Bregenzer Volkspartei nun bestätige, sagt Stadträtin Veronika Marte (ÖVP). Was die Unterflurlösung der Straße, die neuen Baufelder und die öffentlichen Räume betrifft, seien aber noch sehr viele Fragen offen wie z.B. Expertisen zur Funktionalität der Unterflurlösung der Straße und vor allem deren Finanzierbarkeit. Die Notwendigkeit eines raschen Neubaus des Bahnhofs sei unbestritten.

Stadtvertretung muss Studie absegnen

Am 15. Juli muss die Stadtvertretung diese Entwurfsstudie absegnen, sollte die ÖVP-Mehrheit gegen die Vision des SPÖ Bürgermeisters sein, ist das Projekt aber bereits wieder gestorben.

Arbeitsgruppe „Bregenz Mitte“

Die Arbeitsgruppe „Bregenz Mitte“ hat sich ohne Beauftragung durch den Bürgermeister zusammengeschlossen und ist mit dem Angebot zur Planung der Vision auf Michael Ritsch zugekommen. Die involvierten Architekten bieten ihre Leistungen übrigens kostenfrei an.

Im Stadtrat wurde ein entsprechender Koordinationsauftrag an die Firma VJV Valentini Josef vergeben. Unter ihrer Federführung soll die Architektengruppe, zu der neben anderen Prof. Dietmar Eberle und Prof. Roland Gnaiger gehören, eine neue Variante als Grundlage für die weitere Vorgehensweise erarbeiten.