Blick auf die Rheintalautobahn (A14) vom Bregenzer Gebhartsberg aus
APA/ANGELIKA GRABHER-HOLLENSTEIN
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Chronik

Idee: Überbauung der A14 soll Flächen schaffen

Unter dem Motto „Lasst uns die A14 einhausen!“ haben Architekt Gerold Strehle und Landesrat Johannes Rauch (Grüne) ein Projekt zur Überbauung der Rheintalautobahn auf Teilstück bei Wolfurt präsentiert. So sollen unter anderem Industrie- und Wohn- und Grünflächen entstehen. Kosten: 130 bis 150 Mio. Euro.

Zwei Jahre lang hat Gerold Strehle vom Bregenzer Büro für Architektur und Umweltgestaltung an den nun vorgestellten Plänen gearbeitet. Sein Vorschlag sieht im 1,8 km langen Abschnitt vom Güterbahnhof bis zu Abfahrt Wolfurt eine „Einhausung“ der Autobahn vor. Der Deckel des so entstandenen Tunnels sei tragfähig, also bebaubar, so Strehle und nannte als Referenzprojekte die Donauuferautobahn in Wien oder die Mühlkreisautobahn bei Linz.

„Das würde dringend nötigen Wohnraum, Platz für Industrie und Gewerbe schaffen, der uns im Rheintal immer mehr abgeht“, erklärte der Raumplaner und sprach von der „Zukunftschance schlechthin“ für den Großraum Bregenz. Zudem wären 25 Prozent des Siedlungsgebiets von Lauterach und Wolfurt lärmsaniert, so Strehle bei der Präsentation am Bregenzer Gebhartsberg.

Die Strecke, die überdacht werden soll
Gerold Strehle
Die Strecke, die überbaut werden soll, ist 1,8 Kilometer lang

20 Hektar Bau- und Grünland könnten gewonnen werden

Insgesamt könnten 20 Hektar Bau- und Grünland gewonnen werden, so viel, wie die angrenzenden Gemeinden Lauterach und Wolfurt in den vergangenen 20 Jahren umgewidmet haben. In den nächsten 20 Jahren müssten also keine Umwidmungen mehr erfolgen, eine Entlastung für die immer mehr unter Druck stehende Landesgrünzone.

Die Eigentümerstruktur – die benötigten Flächen gehören nur zwei Partnern, der Asfinag bzw. dem Land Vorarlberg – bezeichnete Strehle als „ungewöhnlich vorteilhaft“. Die Kosten für eine Umsetzung schätzte er auf rund 700 Euro pro Quadratmeter, ein Viertel bis ein Drittel günstiger als die derzeitigen Immobilienpreise für gewidmetes Bauland im Rheintal. Solche Flächen in öffentlicher Hand, die damit ja auch Geld verdienen könne, bedeuteten beispielsweise günstige Bedingungen für sozialen Wohnbau, der dann auch leistbar wäre.

PK mit Johannes Rauch und Architekt Strehle
THEWILDROUTINE
Landesrat Rauch und Architekt Strehle bei der Präsentation

Rauch: Projekt technisch relativ leicht umzusetzen

Umweltlandesrat Rauch erklärte, er glaube an das Potenzial des Projekts, das „technisch und logistisch relativ leicht umzusetzen“ wäre. Als weiteren Vorteil sah Rauch die Entstehung eines „Biodiversitätskorridors“, eine Verbindung für Menschen wie für Insekten, zudem erhielte eine asphaltierte Riesenfläche eine andere Gestaltung.

Die öffentliche Präsentation bezeichneten Strehle und Rauch als ersten Schritt, man wünsche sich einen Diskussionsprozess. Bisher sei noch keiner der möglichen Partner mit der Idee konfrontiert worden. Es werde sich zeigen, ob der Bund, die Asfinag, das Land und die Gemeinden die Bereitschaft haben, als nächsten Schritt eine detaillierte Machbarkeitsstudie in Auftrag zu geben.

Projekt A14-Überbauung

Wie im Rheintal billig zu Bauflächen kommen? Zum Beispiel durch eine Überbauung der Rheintalautobahn. Das Projekt einer Teil-Einhausung der A14 wurde am Donnerstag von einem Architekten und vom Umwelt-Landesrat vorgestellt.