Heftiger Sturmwind hat am Dienstagnachmittag in Vorarlberg, vor allem im Unterland, für über 20 Feuerwehreinsätze gesorgt. Bei den Einsätzen ging es nach Angaben der Rettungs- und Feuerwehrleitstelle vor allem um umgestürzte Bäume und herabgefallene Dachziegel.
Segel gerissen und Mast gebrochen
Gegen 14:40 Uhr beobachtete die Besatzung des Polizeibootes V-20 im Zuge einer Sturmkontrollfahrt im Bereich der Harder Bucht ein Segelboot, auf welchem die Besatzung augenscheinlich Probleme hatte, ihr Boot bei der enormen Windstärke unter Kontrolle zu halten.
Durch die anhaltenden Sturmböen wurde in weiterer Folge das Segel beschädigt und der Mast zerbrach an mehreren Stellen. Aufgrund der erheblichen Gefahr für die Personen an Bord wurden die Boote der Wasserrettung sowie die Feuerwehren Hard und Bregenz alarmiert. Bis zum Eintreffen der Rettungsorganisationen wurde das Segelboot vorerst durch das Polizeiboot gesichert, um ein Auflaufen im Bereich der Mündung der Bregenzer Ache zu verhindern.
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Havariertes Boot in Hafen geschleppt
Trotz anhaltender Windstärke und hoher Wellenbildungen konnte im Anschluss das harvarierte Segelschiff im Schlepp durch die angeforderten Boote in die Harder Hafenanlagen verbracht werden. Dort wurde die gerettete Bootsbesatzung durch das Rote Keuz erstversorgt. Eine nachfolgende medizinische Betreuung war vorerst nicht erforderlich.
Im Einsatz waren die österreichische Wasserrettung mit zwei Booten, einem Fahrzeug und 15 Personen, die Feuerwehr Bregenz mit einem Boot und fünf Personen, die Feuerwehr Hard mit einem Boot und sieben Personen, das Rote Kreuz mit einem Fahrzeug und drei Personen sowie die Seepolizei mit einem Boot und drei Beamten.
Sturm am 29.6. in der Bregenzer Bucht
Sturmschäden an Booten im Hafen
In Hard kam es zu mehren Meldungen über beschädigte Boote in den Hafenanlagen, welche dort nicht mehr richtig vertäut waren oder beschädigt wurden. Die Seepolizei Hard ersucht die Bootsbesitzer, ihre Boote in den Hafenanlagen auf Sturmschäden zu kontrollieren.
Baum stürzte auf Wohnhaus
Gegen 14:40 Uhr meldeten mehrere Anrufer der Polizei, dass ein Baum auf ein Wohnhaus in der Achsiedlung gestürzt sei. Vor Ort konnten die Beamten feststellen, dass ein Baum auf die Hausfassade gestürzt war. Die alarmierte und zeitgleich eingetroffene Feuerwehr Bregenz Vorkloster begann umgehend mit den Räumungsarbeiten.
Pferdestall beschädigt
Zum gleichen Zeitpunkt ging ein weiterer Anruf ein, dass ein umgestürtzter Baum auf einen Reitstall gefallen sei. Polizei und Feuerwehr stellten fest, dass zwei Bäume auf das Dach der Stallung, in welchem sich Pferde befanden, gestürzt sind. Nach erster Sichtung bestand keine akute Gefahr für Tier und Mensch bestand, sodass die Feuerwehr wieder abrückte um bei den Räumungsarbeiten an der Wohnanlage in der Achsiedlung zu unterstützen.
Bei beiden Vorfällen kamen keine Personen oder Tiere zu Schaden, es entstand lediglich leichter Sachschaden.
Oberteuringen: Frau von Baum erschlagen
Tödlich verletzt wurde eine 23-jährige Pkw-Lenkerin in Oberteuringen bei Friedrichshafen (D), als am Dienstagnachmittag ein umstürzender Baum ihr Fahrzeug traf. Zum Unglückszeitpunkt zog eine Gewitterfront über den Bodenseekreis hinweg. Eine damit einhergehende Sturmböe brachte zwischen Bitzenhofen und Fuchstobel gegen 14.45 Uhr einen etwa 40 Meter hohen Baum zu Fall.
Der Baum traf mit voller Wucht das fahrenden Auto der Frau und klemmte diese in ihrem Fahrzeug ein. Trotz einer schnellen und aufwändigen Rettung durch die Feuerwehr und aller Bemühungen des Notarztes verstarb die 23-Jährige noch an der Unfallstelle. Zur Betreuung von Helfern und Angehörigen war der Notfallnachsorgedienst des Roten Kreuzes im Einsatz.
Meersburg: Kran stürzt auf Wohnhaus
Infolge starker Windböen kippte in Meersburg (D) um kurz nach 14 Uhr ein etwa 25 Meter hoher Baukran um. Der Kran schlug auf dem Dach eines dreigeschossigen Wohnhauses auf und beschädigte dadurch eine der Dachgeschosswohnungen erheblich. Während der Turm des Krans auf dem Wohnhaus zum Liegen kam, schlug der Kranausleger in den Gärten der dahinterliegenden Grundstücke ein. Hierbei beschädigte er mindestens drei weitere Wohngebäude.
Wie durch ein Wunder wurde bei dem Unfall niemand verletzt, da die Bewohner der Dachgeschosswohnung zum Zeitpunkt des Unglücks nicht zu Hause waren. Eine Bergung des Baukrans dürfte sich aufwändig gestalten und wird längere Zeit in Anspruch nehmen. Hilfskräfte der Freiwilligen Feuerwehr Meersburg und des Technischen Hilfswerks (THW) Überlingen und Friedrichshafen berieten zusammen mit Baufachleuten den möglichen Ablauf der Bergung. Die Höhe des entstandenen Sachschadens kann aktuell noch nicht beziffert werden. Warum der Baukran umkippte, wird ein Sachverständiger klären müssen.
Zugausfälle im Raum Lindau
Im Raum Lindau kommt es laut Homepage der Deutschen Bahn zu Unterbrechungen im Bahnverkehr zwischen
Lindau-Insel, Langenargen und Ravensburg. Grund seien unter anderem Gegenstände auf dem Gleis. Teilweise ist auch die Strecke Richtung Wangen betroffen. Wie lange die Störung noch dauert, ist nicht bekannt. Die Bahn teilt mit, weitere Informationen auf der Homepage zu aktualisieren.
Auch ÖBB betroffen
Im Bahnverkehr waren Verbindungen zwischen Stuttgart und München, Stuttgart und Nürnberg, zwischen Erfurt, Nürnberg und München, zwischen Fulda und München sowie zwischen Frankfurt (Main) und Passau betroffen. Sie seien vorübergehend eingestellt worden. Die Nachtzüge der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) von und nach Amsterdam, Brüssel, Innsbruck und Wien fallen aus, wie die Deutsche Bahn weiter mitteilte. Noch fahrende Fernzüge seien teilweise sehr voll. Dafür werde um Verständnis gebeten, hieß es. Reisende wurden gebeten, sich vor Reiseantritt über ihre Verbindung zu informieren.