Äpfel am Baum
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Umwelt

Photovoltaik über Obstplantagen

Die Bodenseeregion könnte Vorreiter beim Einsatz einer neuen Solartechnik in der Landwirtschaft werden. Am deutschen Bodenseeufer sollen nämlich riesige Photovoltaikanlagen über Obstplantagen errichtet werden.

In einer Höhe von zwei bis acht Metern sollen sich regelrechte Solardächer über große Obstplantagen am deutschen Seeufer spannen. Das deutsche Landwirtschaftsministerium will diese großen Solaranlagen in der Nähe von Kressbronn und im Kompetenzzentrum für Obstbau bei Ravensburg testen lassen. Die Anlagen sollen die Hagelnetze über den Obstplantagen ersetzen.

Mit den Anlagen soll Strom für 1,8 Millionen Haushalte produziert werden – das setzt aber vor aus, dass alle Hagelnetze über den Obstanlagen am Bodensee durch Solaranlagen ersetzt werden.

Obstkultur Klostermarienberg
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Bisher werden viele Obstplantagen mit Hagelnetzen geschützt – auch den Unwetterschutz soll die Solartechnik übernehmen

Anlage schützt auch vor Regen und Hagel

Das Besondere an diesen Photovoltaikanlagen ist, dass sie Licht zum darunter wachsenden Obst durchlassen und die Bäume somit weiterwachsen können. Die Anlage spendet aber auch Schatten und schützt vor Hagel und Regen – und damit auch vor Pilzbefall. Deshalb erhoffen sich die Obstbauern sogar, ihre Früchte weniger spritzen zu müssen. Wie die Pflanzen darauf reagieren, soll auch wissenschaftlich erhoben werden.

Der Start des Projekts hängt noch von der Bewilligung der Gelder durch die baden-württembergische Landesregierung ab. Gerechnet wird mit Kosten von zwei bis fünf Millionen Euro.