Politik

Pipeline-Partys: Was bringen Verbote?

Die Diskussionen rund um die Partys an der Pipeline in Bregenz reißen nicht ab: Nun soll ein Musikboxenverbot den Lärmpegel in der Nacht stoppen. Die jungen NEOS in Vorarlberg sind gegen ein generelles Boxenverbot, sie fordern einen Dialog auf Augenhöhe mit den Jugendlichen.

NEOS sieht die Politik gefordert: Junge Menschen brauchen die Möglichkeit, sich an konsumfreien Orten sicher und frei treffen zu können, sagt JUNOS-Landesvorsitzende Fabienne Lackner „Anstatt Verbotsräume sollten endlich neue Denkräume geschaffen werden."

Alkoholverbot „bringt nichts“

Auch ein Alkoholverbot würde die Situation nicht verbessern, ist Lackner überzeugt. Zahlreiche Studien aus anderen Städten belegten, dass ein Alkoholverbot auf einem Platz nichts bringt: „Ein Alkoholverbot wird das Problem nicht lösen, sondern nur verlagern, so werden andere Plätze in der Stadt zu neuen Hotspots." Bregenz sei nicht die einzige Kommune mit diesen Problemen.

Beim Thema Müllentsorgung brauche es neben den von der Stadt bereits zusätzlich aufgestellten Müllcontainern auch mehr Eigenverantwortung von Seiten der Jugendlichen.

Stadtrat für Boxen-Verbot

Der Bregenzer Stadtrat hat am Dienstag über Maßnahmen gegen die Lärmbelästigung und Vermüllung des Seeufers im Bereich der Pipeline beraten. Laut Bürgermeister Michael Ritsch (SPÖ) wird der Stadtvertretung ein Verbot von Musikboxen zum Beschluss vorgelegt. Eine Flutlichtbeleuchtung wird nicht empfohlen – mehr dazu in vorarlberg.ORF.at.

Schoch: „Man hätte strenger sein müssen“

Die Vize-Bürgermeisterin von Bregenz, Sandra Schoch (Grüne) räumt ein, dass es vielleicht besser gewesen wäre, wenn man am Anfang strenger gewesen wäre, dann wäre es nicht in dieser Art und Weise aufgebauscht worden. Es brauche nicht ständig neue Regeln, vielmehr müssten die bestehenden Regeln umgesetzt werden, sagt Schoch.

Ritsch: Schwierige Arbeit für Polizei

Bürgermeister Michael Ritsch (SPÖ) verweist darauf, dass die Stadt Bregenz schon viel getan habe. Derzeit sind vier Stadtpolizisten, vier Mitarbeiter einer privaten Sicherheitsfirma und Uferaufsichtspersonen unterwegs und kontrollieren die Einhaltung der Regeln.

Ritsch räumt aber ein: Wenn tausend Menschen da feiern, dann werde es mit den wenigen Polizeibeamten kaum möglich sein, das ausreichend zu kontrollieren. Darum werde es auch ein Treffen mit Sicherheitslandesrat Christian Gantner (ÖVP) geben, um zu klären, was die Behörden an der Pipeline noch tun können.