Der massive Felsbrocken am Ufer des Sees
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Chronik

Großer Felssturz am Lünersee geräumt

Am Dienstag wurden die Felsräumarbeiten am Lünersee-Rundweg abgeschlossen und der Weg wieder freigegeben. Mitte Mai hatte ein großer Felssturz den Weg mit gut 30.000 Kubikmetern Fels und Geröll verlegt. Seither wurden die Gesteinsmassen weggeräumt, ein Teil der Arbeiten dauert noch an.

Frost-Tau Wechsel und starke Niederschläge führten im Mai zu einem gewaltigen Felssturz am Lünersee und anschließend zu wochenlangen intensiven Aufräumarbeiten, berichtet Lünerseebahn-Betriebsleiter Roland Schallert: „Die Ausläufer kamen bis 100 Meter vor die Talstation. Einiges fiel ins Wasser, einiges liegt noch hinten. Was sicher liegt, lassen wir liegen und was gefährlich war, haben wir weggesprengt."

Außergewöhnlich schwieriges Wetter

„In dieser Größe war das zum ersten Mal“, erklärt Schallert: „Wir hatten im Mai ein ganz schwieriges Wetter, es hat die ersten 14 Tage geschneit. Am Tag war es relativ warm und in der Nacht hat es gefroren. Vermutlich hat sich das Gestein dadurch gelöst und ist Gott sei Dank in der Nacht heruntergestürzt.“

Riesiger Brocken bleibt liegen

Einzelne Felsblöcke gelangten bis in den Stauraum des Lünersees. Große Felsteile wurden inzwischen gesprengt. Ein 40 Kubikmeter großer Brocken hat erst kurz vor dem Uferweg gestoppt und bleibt nun liegen. Erst vor 14 Tagen kam der Bagger für die Aufräumarbeiten übers Rellstal, zuvor lag einfach noch zu viel Schnee.

Fotostrecke mit 10 Bildern

Die Ausläufer des Felssturzes vor dem Ufer des Sees
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Ein 40 Kubikmeter großer Brocken blieb oberhalb des Rundwegs liegen
In der Luftaufnahme werden die Dimensionen des Felssturzes im Vergleich zu den Menschen deutlich
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Einzelne Felsblöcke gelangten bis in den Stauraum des Lünersees, große Felsteile wurden gesprengt
Roland Schallert, Betriebsleiter der Lünerseebahn und Lukas Bickel, Geologe der Illwerke VKW
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Lukas Bickel, Geologe der Illwerke VKW und Lünerseebahn-Betriebsleiter Roland Schallert
Im Vergleich zu den Menschen wird die Dimension der Felsen deutlich
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Frost-Tau Wechsel und starke Niederschläge führten im Mai zu dem großen Felssturz
Ein Bagger räumt die Felsen weg
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Mit geländegängigen Baggern werden die Felsen vom Weg geräumt
Arbeiten an den Wegen
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Der „Böse tritt“ musste verlegt werden, die Arbeitn dauern noch an
Wege-Räumung im steilen Gelände
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Räumarbeiten im steilen Gelände sind eine Herausforderung
Ein Bagger räumt die Felsen weg
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Der Bagger räumt den Rundweg frei
Die Douglas-Hütte an der Staumauer
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Der Rundweg von der Douglashütte um den See wurde ab Mittwoch freigegeben
Der massive Felsbrocken am Ufer des Sees
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Der große Brocken am Ende des Schuttkegels hat ein Volumen von 40 Kubikmetern

Geologe: Seltenes Ereignis

Lukas Bickel, der Geologe der Illwerke, machte sich am Dienstag selbst ein Bild. Er entscheidet, ob der Weg wirklich freigegeben werden kann. „Mit 30.000 Kubikmetern ist das ein Ereignis, das in dieser Größenordnung vielleicht alle 30 bis 50 Jahre vorkommt“, so der Geologe.

„Außergewöhnlich ist auch, dass zum Ereigniszeitpunkt noch relativ viel Schnee lag. Wir hatten noch zwei bis drei Meter Schnee im Hang, das hat einerseits den Felssturz gedämpft, andererseits aber auch dazu geführt, dass große Blöcke nicht zerkleinert wurden, wie es üblicherweise in dieser Gegend der Fall wäre, und relativ weit abgegangen sind.“

Felsräumer im Einsatz

Kurz vor der Öffnung gab es auf 2.000 Metern Höhe noch einige Baustellen: Zum Beispiel, am anderen Ende des Sees den vielen Schnee wegzuschaffen. Beim Schuttfeld waren Felsräumer am Dienstag noch den ganzen Tag über im Einsatz. 1.000 Wanderer sind im Sommer täglich auf dem Uferweg unterwegs – und die sollen sicher sein.

„Böser Tritt“ muss verlegt werden

Die Fels-Eis-Lawine hat auch Teile des Wanderweges „Böser Tritt“ zerstört. Der wird jetzt verlegt, erklärt Betriebsleiter Schallert: „Da haben wir uns zusammen mit dem Vorarlberger Alpenverein entschlossen, dass wir den Weg auf die sichere Seite verlegen. Bis Ende der Woche sollte man da wieder gehen können.“

Ob das klappt, war am Dienstag aber noch nicht sicher. Der Geologe hat am Dienstag nämlich noch ein gefährliches Schnee-Stein-Gemisch vorgefunden. Der Uferweg um den Lünersee ist aber ab Mittwoch wieder offen.

Großer Felssturz am Lünersee geräumt

Mitte Mai hat sich beim Lünersee in Vandans ein riesiger Felssturz gelöst. Gut 30.000 Kubikmeter Fels sind ins Tal gedonnert und haben den Lünersee-Rundweg versperrt. Seitdem wurde aufgeräumt.