Dolden des Riesenbärenklaus
Chronik

Riesenbärenklau breitet sich immer mehr aus

Der Riesenbärenklau breitet sich in Vorarlberg immer mehr aus. Die unbeliebte Pflanze vertreibt mit ihrem gigantischen Wuchs heimische Pflanzen, aber auch für Menschen kann sie gefährlich sein.

Als Zierpflanze wurde der Riesenbärenklau laut „Sicheres Vorarlberg“ vor mehr als hundert Jahren in Vorarlberg eingeführt. Mittlerweile ist aus dem ehemals bewunderten Doldenblütler ein sich rasch ausbreitender, ungebetener Gast geworden. Einmal verwildert, breitet sich die über drei Meter hohe Pflanze in sehr sensiblen Gebieten wie Streuwiesen aus und vertreibt mit seinem gigantischen Wuchs die heimischen Pflanzen und mit ihnen Kleintiere, Käfer und Schmetterlinge.

Riesensbärenklau
Georg Friebe
Die Pflanze kann bis zu drei Meter hoch werden

Hautkontakt kann zu Blasenbildung führen

Der Riesenbärenklau kann auch gefährlich für Menschen sein. „Sämtliche Pflanzenteile enthalten Stoffe, die bei Sonneneinstrahlung eine Giftwirkung entfalten“, erklärt Klaus Zimmermann von der inatura in Dornbirn. Ein Hautkontakt mit diesem Riesen kann zu Hautveränderungen und Blasenbildungen führen, die leichten Verbrennungen gleichkommen. Sehr oft bleiben an den betroffenen Hautpartien hässliche Vernarbungen zurück. Der Pflanzensaft sollte auch nicht in die Augen geraten. Und selbst das Einatmen der Dämpfe des Pflanzensaftes, wie es bei unsachgemäßer Entfernung passieren kann, ruft mitunter gesundheitliche Probleme hervor. Besonders Kinder sind in jedem Fall vor dem Riesenbärenklau zu schützen. Allerdings rät Zimmermann auch Erwachsenen: „Nur anschauen, nicht angreifen!“

Ist man dem Riesenbärenklau doch einmal zu nahegekommen, sollten die betreffenden Hautpartien mit dicker Kleidung abgedeckt und Innenräume aufgesucht werden. Nicht nur direkte Sonneneinstrahlung, sondern auch das UV-Licht im Schatten reicht aus, um eine fototoxische Reaktion auszulösen. Ein Benetzen der Haut mit reinem Wasser kann auftretende Schmerzen vorübergehend lindern. Symptome treten normalerweise innerhalb von 24 bis 48 Stunden auf. Es sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Bärenklau soll gemeldet werden

Der inatura-Fachberater macht zudem darauf aufmerksam, dass heikle Standorte, an denen die lästigen Pflanzen vorkommen, der zuständigen Gemeinde gemeldet werden sollten, die dann für deren Bekämpfung sorgt. Auf privatem Grund liegt die Entfernung der Pflanze in der Eigenverantwortung des Besitzers. Beratung bei Problemen mit dem Riesenbärenklau gibt es bei der inatura-Fachberatung, Tel. +43 676 83306 4766 bzw. +43 5572 23235 0.