Obstbauer in Gaißau
ORF Vorarlberg
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Landwirtschaft

Temperaturschwankungen schaden dem Obstbau

Die Frostnächte im April und die viel zu kühlen Tage im Mai haben dem Obstbau in Vorarlberg zugesetzt. In Fraxern wird sich jetzt bald zeigen, ob wirklich die ganze Kirschenernte ausfällt, aber auch Äpfel, Birnen und Zwetschken haben die Temperaturschwankungen im Frühling schlecht überstanden.

Obstsorten, die früh blühen, wie zum Beispiel Boskop Äpfel schauen zwar wunderschön aus, haben aber schlechte Chancen, außergewöhnlich frostige Nächte wie jene im April zu überleben. Obstbau-Experte Ulrich Höfert von der Landwirtschaftskammer (LWK) schätzt, dass etwa 80 Prozent dieser Sorte heuer ausfallen wird.

Auch die Williams Birnen blühen früh, da dürfte rund die Hälfte dem Frost zum Opfer gefallen sein. Auch die Zwetschken mögen es nicht zu kalt, obwohl sie mehr als Kirschen aushalten, gibt es auch hier Ausfälle, weil die Blüten zum Teil nicht richtig entwickelt sind und die Befruchtung nicht funktioniert.

Hälfte der Kulturen versichert

Immerhin hat jeder zweite Obstbauer in Vorarlberg seine Kulturen gegen Frost versichert. Das geht für alle Obstsorten außer Kiwis. Mehr als die Hälfte der Versicherungskosten zahlen Bund und Land.

„Aber auch wenn die Hagelversicherung einen größeren Teil des aktuellen finanzielles Ausfalls abdeckt, ist es natürlich schwierig, wenn der Obstbauer langjährige Kunden ein Jahr lang nicht oder nicht ausreichend beliefern kann“, so Höfert.

Mittelfristige Folgen nicht versichert

Dadurch können laut dem Obstbau-Experten der LWK eingespielte Geschäftsbeziehungen schlimmstenfalls gekappt werden, weil sich der Kunde andere Lieferanten sucht bzw. suchen muss: „Solche Folgen sind also eher mittelfristig und von der Versicherung natürlich nicht abgedeckt.“