Politik

Regenbogen-Fläche in Feldkirch für Toleranz

In Feldkirch haben am Dienstag Politiker, Kirchenvertreter und Bürger vor dem Montforthaus eine rund 80 Quadratmeter große Fläche in den Farben des Regenbogens gemalt. Damit soll ein Zeichen für mehr Solidarität und Toleranz gesetzt werden. In den vergangen Wochen wurden im Vorarlberg mehrmals Regenbogen-Fahnen zerstört.

Die Regenbogen-Flagge wird auch Pride-Flagge genannt, also die Flagge des Stolzes. Sie wird als Zeichen der Verbundenheit und Solidarität mit der LGBTQ -Szene verwendet (lesbisch, schwul, bisexuell, transgender).

Regenbogenfahne Feldkirch
Stadt Feldkirch

„Wir wollen in Feldkirch dafür eintreten, dass sich jeder und jede entfalten und so leben kann, wie er oder sie möchte. Und dafür haben wir ein Zeichen gesetzt“, so Bürgermeister Wolfgang Matt (ÖVP). Er möchte in diesem Zusammenhang nicht von Symbolpolitik sprechen. Die Stadt stehe vorbehaltlos zu Werten wie Toleranz und Achtung gegenüber allen Menschen. Diskriminierung soll in Feldkirch keinen Platz finden.

Beratungsstelle wird gefordert

Die Feldkircher NEOS begrüßen die Aktion, fordern aber dauerhafte Zeichen und konkrete Aktionspläne für ein vielfältiges Leben in der Stadt. Die Feldkircher Grünen wollen eine Beratungsstelle für LGBTQ-Personen und Angehörige in Feldkirch und eine Antidiskriminierungsstelle im Rathaus.

Angezündete Regenbogenfahne bei der bei der St. Gebhard-Kirche in Bregenz
Valentin Fetz
Abgefackelte Regenbogenfahne bei der St. Gebhard-Kirche in Bregenz

Mindestens elfmal sind in Vorarlberg Regenbogenfahnen vor Pfarren oder öffentlichen Gebäuden seit Mitte März gestohlen oder zerstört worden. Der Sachschaden ist klein – die Symbolik groß. Bei der Diözese wertet man die Angriffe auf die Regenbogenfahnen als Angriffe auf die Vielfalt in der Gesellschaft, aber schließlich auch als Chance – mehr dazu in Angriffe auf Regenbogenfahnen „als Chance“

Millionen demonstrieren im „Pride Month“ Juni für die Rechte der LGBTQ+-Community. Die Bewegung geht auf Proteste im Jahr 1969 in New York zurück: Lesben, Schwule und Transpersonen wehrten sich gegen eine Razzia. Der Widerstand gilt als Geburt der Lesben- und Schwulenbewegung – und ist ein Meilenstein im Kampf um Gleichstellung: Homosexuelle galten in den 60er Jahren als „abnormal“ und „geisteskrank“ – mehr dazu in Als Homosexualität als Krankheit galt.