zwei Schülerinnen am Schreiben
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Bildung

Immer mehr Schüler brauchen Nachhilfe

In vier Wochen beginnen in Vorarlberg die Sommerferien. Für einige Kinder dürften die Ferien jedoch nicht ganz so erholsam werden. Sie brauchen nämlich Nachhilfe, damit sie den Stoff durchnehmen oder erlernen, der wegen dem Coronavirus auf der Strecke geblieben ist. Nachhilfe ist darum heuer deutlich gefragter.

Das Schuljahr neigt sich dem Ende entgegen, damit verbunden seien die Sorgen vieler Eltern, sagt Michael Tagger vom Landeselternverband: „Es gibt einen großen Teil an Eltern, die das Gefühl hat, dass ihre Kinder nicht alles vermittelt bekommen haben, was man vermitteln hätte können, weil es einfach durch Distance-Learning und durch Home-Schooling eine andere Situation war. Dann gibt es aber auch die Eltern, die sagen, mein Kind tut sich so leicht, es war eher unterfordert.“

Im Großen und Ganzen könne man sagen, dass sicher ein Bedarf da sei, damit die Kinder das nachholen können, was sie dieses Jahr, aufgrund der verschiedenen Umstände, nicht lernen konnten.

40 Prozent der Schüler haben Nachhilfe genommen

Geht es nach einer Studie der Arbeiterkammer, dann haben fast 40 Prozent der Schüler kostenlose oder bezahlte Nachhilfe in Anspruch genommen. Der Bedarf ist gestiegen, sagt auch Cornelia Roth, die Leiterin des LernQuadrat in Feldkirch: „Weil Eltern sind froh, dass sie entlastet werden und die Kinder wissen selber, ich brauche Hilfe. Da, wo es den Familien möglich ist, kommen sie und starten auch im Sommer durch.“

Mehr Nachhilfe ist gefragt

Der Bedarf an Nachhilfe ist in diesem von Corona geprägten Schuljahr gestiegen. Dabei setzt sich ein Trend der letzten Jahre fort. Nachhilfestunden sind längst nicht mehr nur eine Sache für schwache Schülerinnen und Schüler.

Noten für die Wunschschule

Nachhilfe wird zunehmend auch von guten Schülern genommen, die eine noch bessere Note anstreben, um zum Beispiel in eine Wunschschule zu kommen. Nach wie vor seien die bekannten Fächer gefragt, so Roth: „Mathematik ist immer da und die Sprachen sind dieses Jahr auffällig, zumindest in Feldkirch, gerade Französisch. Was ich auch stark merke, sind die Volksschulkinder, die waren nicht dafür geeignet für Online-Unterricht. Jetzt steht auch der Schulwechsel an, von der Volksschule in die Mittelschule oder aufs Gymnasium, da wissen selbst die Eltern, wir müssen etwas tun.“

Aufholen, was verloren gegangen ist

In solchen Fällen helfen Sommerschule, Nachhilfeinstitute und Nachhilfelehrpersonen. Wer Glück hat, findet im privaten Umfeld eine kostenlose Lernhilfe.

„Es wird nicht gelingen, dass die Kinder wieder auf einen Stand kommen, als wäre es ein normales Schuljahr gewesen, aber es ist zumindest die Chance da, dass die Kinder wieder das aufholen, was verloren gegangen ist“, so Tagger.