Vater spielt mit Kind
APA/dpa/Julian Stratenschulte
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Soziales

Vaterrolle im Wandel

Die Mutter kümmert sich um die Kinder sowie die Hausarbeit. Der Vater geht arbeiten. Alte Rollenbilder wie diese beginnen langsam zu verblassen. Der ORF Vorarlberg hat mit Markus Hofer, dem Leiter des Männerbüros der katholischen Kirche über die Veränderung, die Probleme und die künftige Entwicklungen der Vaterfigur gesprochen.

Hofer ist der Meinung, dass heute gerade die jungen Väter viel präsenter sind als früher. Also das Väter heute eine wesentlich größere Rolle spielen. „Ich glaube, es ist ihnen auch sehr wichtig. Mein Vater durfte nicht einmal bei der Geburt seiner fünf Söhne dabei sein. Also da hat sich schon relativ viel über diese Jahrzehnte verändert“, so Hofer.

Großes Thema sei heute die Balance zwischen Beruf und Familie zu finden. „Grundsätzlich glaube ich, dass unsere Arbeitskultur noch nicht wirklich Väter freundlich ist. Wenn der Papa dann mal mit der Tochter zum Zahnarzt muss, tut er sich leichter, wenn er sagt, er muss das Auto zur Werkstatt bringen. Aber sonst glaube ich, dass es oft noch heißt, kann das nicht die Mama machen."

Mehr Raum für die Vaterrolle

Zusätzlich brauche es auch mehr gesellschaftliche Achtung für die Väter, auch von Seiten der Mütter. Oftmals bleibe kein Platz für einen Papa, wenn sich alles nur, um die Mama drehe. „Wenn Männer nur eine Art Gastarbeiter sind, ziehen sie sich halt auch aus der Rolle zurück. Also ich glaube schon, dass die Mütter auch umgekehrt, sehr viel beitragen können, indem sie es den Vätern einfach zutrauen.“

Hofer glaubt und hofft, dass der Trend weitergeht, dass Väter selbstbewusster werden und sich den Platz in der Familie auch nicht nehmen lassen. „Schon alleine darum, weil sie damit auch den Kindern einen ganz großen Gefallen tun. Die Kinder haben eine Mama und sie haben einen Papa. Und sie brauchen ganz einfach beide“, so Hofer.