Impfpass
APA/Georg Hochmuth
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Coronavirus

Aks gegen CoV-Impfung der Zwölf- bis 15-Jährigen

Ab 19. Juni hatte das Land Vorarlberg eine Impfrunde für Zwölf- bis 15-Jährige angekündigt. Jetzt sprechen sich Gesundheitsexperten des Arbeitskreis für Vorsorge- und Sozialmedizin (aks) aber dafür aus, bei der Impfung der jungen Generation noch abzuwarten, denn das Coronavirus sei keine gefährliche Kinderkrankheit.

Das Land Vorarlberg hatte angekündigt, für Kinder und Jugendliche im Alter von zwölf bis 15 Jahren am 19. Juni eine eigene Impfrunde einzurichten.

Laut aks gilt es bei der Coronavirus-Impfung der Zwölf bis 15-Jährigen aber noch abzuwarten, denn: „Aktuell ist die Studienlage noch zu dürftig“, erklärt Hans Concin, langjähriger Leiter der aks Wissenschaft. Eine einzige Studie mit 680 Kindern, in einem Beobachtungszeitraum von zwei Monaten sei keine wissenschaftliche Grundlage für eine Impfempfehlung, gibt der Gesundheitsexperte zu bedenken.

aks folgt Empfehlung der deutschen STIKO

Mit dieser Einschätzung ist der aks, der in Vorarlberg seit Jahrzehnten für Kinder-Impfungen aktiv ist, nicht alleine. Sie entspricht auch der Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) in Deutschland. Diese spricht sich für die Coronavirus–Impfung nur bei Kindern und Jugendlichen mit Vorerkrankungen aus. Dazu zählen chronische Lungenerkrankungen, Trisomie 21, Tumore und Immunschwächekrankheiten.

Denn diese haben tatsächlich ein erhöhtes Risiko für einen schweren CoV-Erkrankungsverlauf. Auch, wenn Angehörige in der Familie zur Risikogruppe zählen und selbst nicht geimpft werden können, wird die Impfung für ihre zwölf bis 15-jährigen Familienmitglieder empfohlen.

Keine schwere Kinderkrankheit

„Das Coronavirus ist keine gefährliche Kinderkrankheit“, präzisiert Hans Concin warum aktuell nur Jugendlichen mit Vorerkrankungen die Impfung empfohlen wird. „Das heißt, für Kinder besteht bei einer Coronavirus-Erkrankung keine medizinische Notsituation.“ Gleichzeitig müsse aber auch verantwortungsvoll an den Schutz der gesamten Bevölkerung gedacht werden. Geschlossene Schulen und Kindergärten gelte es für das kommende Schuljahr zu vermeiden.

Präventive Maßnahmen in Schulen und Kindergärten

„Aus epidemiologischer Sicht empfehlen wir aktuell, dass sich Erwachsene impfen lassen, um Coronavirus-Ausbrüche an den Schulen und in den Kindergärten zu vermeiden.“ Dieser Appell gehe an Kindergartenpädagoginnen und -pädagogen, genauso wie an die Lehrerinnen und Lehrer der Pflichtschulen. Die aks-Expertinnen und Experten rechnen damit, dass bis spätestens Mitte August mit guten wissenschaftlichen Datengrundlagen zu rechnen ist. Sollte dann eine Impfempfehlung für die Zwölf bis 15-Jährigen möglich sein, sei noch immer genug Zeit, mit der Impfung der Jugendlichen rechtzeitig vor Schulbeginn im September zu starten.