Die Gemeinde Schnifis zählt 808 Einwohner und ist seit Donnerstag im Besitz des „Energy Globes“ für Vorarlberg. Als Landessieger ist die Gemeinde nun für den Bundeswettbewerb nominiert.
Die Energiegewinnung in Schnifis mittels Photovoltaik und Biogaskraftwerk wurde in den letzten Jahren enorm ausgebaut. 33 Produzenten und Abnehmer haben sich dazu zusammengeschlossen. Sie speisen ihre Strom-Überproduktion ins Netz und verkaufen sie den anderen.
Dadurch fällt die Elektrizitätsabgabe weg und die Netzgebühr wird nur zur Hälfte berechnet. Zudem werde die Ökostromgebühr nicht verrechnet, erklärt Johannes Stachniss, Biogaslandwirt und Initiator der Energiegemeinschaft.
Energy Globe für Schnifis
Die Gemeinde Schnifis wurde mit dem Energy Globe, dem Vorarlberger Ableger des weltgrößten Umweltpreises, ausgezeichnet und ist nun für den Bundeswettbewerb nominiert. 33 vernetzte Institutionen und Privathaushalte produzieren und verkaufen sich gegenseitig Strom und Biogas.
Sennerei hat zentrale Rolle im Kreislauf
Viel dazu beigetragen hat auch die Sennerei in Schnifis. Als größter Energieverbraucher im Dorf hat man einen besonderen Kreislauf mit den Privaten und der Biogasanlage im Dorf geschlossen. Zwei Millionen Liter Molke, eigentlich Abfall, gehen von der Sennerei in die Biogasanlage und werden dort zu Strom verarbeitet. Dieser wiederum kann dann von den Bürgern bezogen werden.
Die Biogasanlage in Schnifis ist bereits 16 Jahre alt. Gäbe es die Energiegemeinschaft nicht, wäre sie wirtschaftlich unrentabel, weil Förderungen ausgelaufen sind. Inzwischen gibt es sogar eine Warteschlange, immer mehr Private wollen ihren Strom-Überschuss einspeisen.