Kickl und Hofer auf FPÖ Party
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Politik

FPÖ-Nachfolge in Vorarlberg umstritten

Mit seinem Rücktritt hat FPÖ-Bundesparteiobmann Norbert Hofer das politische Österreich gröber überrascht. Die FPÖ muss jetzt klären, wer Hofer nachfolgt. Ganz oben auf der Liste taucht der Name von Klubobmann Herbert Kickl auf. Kickl steht für einen harten Oppositionskurs, den manche Vorarlberger Freiheitliche mögen – manche aber auch nicht.

FPÖ-Klubobmann Herbert Kickl ist für viele der Wunschkandidat als Nachfolger des zurückgetretenen Parteichefs Norbert Hofer, auch in Vorarlberg, so der Vorarlberger FPÖ-Nationalratsabgeordnete, Reinhard Bösch: „Es gibt verschiedene Möglichkeiten in Bezug auf den neuen Bundesparteiobmann. Interimistisch ist das Harald Stefan, Abgeordneter aus Wien. Es gibt aber auch die Möglichkeit mit allen anderen Landesobleuten, aber und besonders natürlich mit dem Klubobmann im Nationalrat, Herbert Kickl, der sich in seiner markanten Politik natürlich hervorgehoben hat in den letzten Jahren und das ausschließlich im positiven Sinn.“

Man merke das auch in den Meinungsumfragen, da mittlerweile die Zahl der FPÖ-Wählerinnen und Wähler wieder über 20 Prozent liege und den beiden Regierungsparteien auf Bundesebene die Wähler davon liefen, so Bösch.

Richtungsstreit in der FPÖ

In der FPÖ hat die Suche nach einem Nachfolger für den überraschend zurückgetretenen Parteichef Norbert Hofer begonnen. Die einen wollen Klubobmann Herbert Kickl als neuen Chef. Die anderen wollen Kickl auf keinen Fall.

Freiheitliche Wirtschaft kann sich Kickl nicht vorstellen

Die Freiheitliche Wirtschaft hingegen wünscht sich einen gemäßigteren Kurs, sagt Vize-Präsident Edi Fischer: „Wir wünschen uns, dass wir eine regierungsfähige Partei in Zukunft bekommen. Das heißt mit einer Frontalopposition, wie sie sich jetzt im Parlament darstellt, sind wir nicht zufrieden. Wir stellen uns schon vor, dass wir auch in Zukunft weiter regierungsfähig sein wollen und sein können, weil sonst können wir unsere Wirtschaftsthemen nicht umsetzen.“ Mit Kickl, wie er sich jetzt im Parlament gebe, sei das nicht möglich.

Bitschi will sich noch nicht festlegen

Landesparteiobmann Christoph Bitschi will sich noch nicht festlegen, in welche Richtung die FPÖ gehen soll: „Wir werden jetzt zeitnah in den Gremien weiterdiskutieren, wie sich die Partei weiterentwickeln soll, da wird es jetzt demnächst auch die ersten Sitzungen geben. Wir müssen uns jetzt die Zeit nehmen, in aller Ruhe darüber zu diskutieren, wer welchen Kandidaten oder welche Kandidatin zur Verfügung stellt und dann auch schauen, dass natürlich eine breite Mehrheit zusammen kommt.“

Ein Termin, bis wann die Hofer-Nachfolge entschieden werden soll, steht noch nicht fest. Übernimmt Kickl tatsächlich, hat das auch Folgen für alle anderen Parteien – vor allem die ÖVP. Mehr dazu in Hofer-Rücktritt mit Folgen für alle Parteien