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Verkehr

4,5 Millionen Euro jährlich für die Öffis

Vorarlberg bekommt vom Bund künftig rund 4,5 Millionen Euro im Jahr zusätzlich für den Öffentlichen Verkehr. Das Geld soll aus einem Fördertopf für das 1-2-3-Klimaticket fließen. Weil Vorarlberg eine solche Jahreskarte schon vor Jahren eingeführt habe, könne das Geld in die Verbesserung des Öffentlichen Verkehrs investiert werden, so Landesrat Johannes Rauch (Grüne).

Laut einem Beschluss der Bundesregierung fließen künftig jährlich 100 Millionen Euro an die Länder, die damit regionale Jahresnetzkarten realisieren oder bessere Angebote im öffentlichen Verkehr schaffen können. Vorarlberg habe die Jahresnetzkarte schon vor Jahren eingeführt, so Landesrat Rauch, „daher können wir das Geld, das nun neu ins Land fließt, verwenden, um die öffentlichen Verkehrsverbindungen zu verbessern und auszuweiten“. In Vorarberg gibt es seit einigen Jahren das 365-Euro-Ticket, mit dem man umgerechnet für einen Euro pro Tag das ganze Jahr lang fahren kann.

„Einiges an Potenzial“ bei den Busverbindungen

Gemäß dem Bevölkerungsschlüssel bekomme Vorarlberg 4,46 Millionen dieser insgesamt 100 Millionen Euro. „Wir werden nun rasch die notwendige Zusatzvereinbarung zu unseren aufrechten Verträgen mit dem Bund fertigstellen“, erklärte Rauch. Dann könne Vorarlberg das zugesagte Geld noch heuer in Verbesserungen investieren.

Vor allem bei den Busverbindungen sehe er einiges an Potenzial, so Rauch. Er will in Abstimmung mit dem Vorarlberger Verkehrsverbund und den regionalen Verkehrsverbünden Schwerpunkte setzen, die bereits zum Fahrplanwechsel 2021/22 wirksam werden sollen.

Das 1-2-3-Ticket soll es noch heuer auch in einer österreichweiten Variante geben – Vorarlberg gehörte zu den ersten Bundesländern, die mit dem Bund einen „Umsetzungsvertrag“ dazu unterzeichnet haben.

Österreich-Variante soll noch heuer starten

Die Länder sollen mit dem Geld des Bundes das Ticket und auch ein etwaiges Mehrangebot im öffentlichen Verkehr bezahlen. „Wir sorgen dafür, dass der öffentliche Verkehr leistbarer wird“, so Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) am Mittwoch vor Journalisten – mehr dazu in news.ORF.at: „1-2-3-Ticket“: Bund steuert Ländern 100 Mio. bei.

Die österreichweite Stufe des 1-2-3-Klimatickets – um 1.095 Euro bzw. drei Euro pro Tag – ein Jahr lang mit allen Öffis durch ganz Österreich – soll noch im Jahr 2021 starten. Wann konkret heuer, sagte die Ministerin auf Nachfrage nicht – man sei in den finalen Vertragsverhandlungen mit den Bundesländern, versicherte Gewessler, die von einer „Revolution“ im öffentlichen Verkehr sprach. Die österreichweite Stufe wird zur Gänze vom Bund bezahlt. Im ersten vollen Jahr (2022) sind dafür 150 Millionen Euro aus dem Bundeshaushalt vorgesehen. Die notwendigen gesetzlichen Grundlagen wurden im März beschlossen.

Auch regionale Tickets sollen umgesetzt werden

Parallel dazu arbeitet die Bundesregierung auch an der Einführung der regionalen Klimatickets und ist dazu in Gesprächen mit den Bundesländern und Verkehrsverbünden, wie es seitens des Verkehrs- und Finanzministeriums hieß. Künftig soll es in Österreich in jedem Bundesland und für das gesamte Bundesgebiet leistbare Netzkarten für das gesamte Öffi-Angebot geben, so das Anliegen der türkis-grünen Regierung.

Geplant sind Tickets um 365 Euro pro Jahr für ein Bundesland und um 730 Euro für zwei Bundesländer – also zwei Euro pro Tag. Ein konkreter Zeitplan wurde nicht genannt, die Umsetzung liege an den Ländern. Mit den 100 Millionen Euro jährlich übernehme der Bund jedenfalls einen Großteil, betonte Gewessler auf Nachfrage.