Das Natura-2000-Gebiet Nördliches Schweizer Ried in Lustenau ist ein bedeutsames Brutgebiet für die in Vorarlberg stark bedrohten Wiesenbrüter und beherbergt eines der besten Brutvorkommen des Kiebitzes im Land. Das Auer Riet ist mit einer Fläche von 210 Hektar so groß wie 325 Fußballfelder. Das Gebiet gehört der Schweizer Gemeinde Au, liegt aber geographisch in Lustenau. Das Moor entstand vor rund 12.000 Jahren – es speichert CO2 und Methan, schützt vor Hochwasser und sichert das Trinkwasser.
Biotope schaffen neuen Lebensraum
Intensive landwirtschaftliche Nutzung führte beinahe zur Zerstörung dieses Moores – ließ seltene Pflanzen und Tiere verschwinden. Mit einem Biotop wurde vor acht Jahren erstmals wieder Wasser in die Moorlandschaft gebracht. Ein neues erweitertes Biotop wurde vor zwei Monaten fertiggestellt.

Tiere und Pflanzen holen sich Gebiet zurück
Sehr schnell holen sich Pflanzen und Tiere in einem renaturierten Gebiet ihren Lebensraum zurück. Fünf Kiebitz-Brutpaare haben sich bereits angesiedelt. Es handle sich dabei um die erste bestehende fixe Kiebitz-Kinderstube in Vorarlberg, sagt Reinhard Hellmair, Gebietsbetreuer Auer Riet. Der landwirt muss Rücksicht auf die Brutzeit nehmen und erst dann darf er die Fläche bewirtschaften.

Von insgesamt 70 Kiebitz-Brutpaaren in ganz Vorarlberg leben mittlerweile 30 im Auer Riet. Die große Hoffnung des Ornithologen: Dass schon bald auch der große Brachvogel und die Bekassine wieder hier brüten. Die Chancen dafür stehen gut, wenn die Moorlandschaft erhalten bleibt.
Moorreichstes Bundesland
Vorarlberg ist das moorreichste Bundesland Österreichs. Über 1.500 Moore und Teilmoore mit einer Gesamtfläche von über 7.100 Hektar gibt es hierzulande. Diese Moore sind Lebensräume für seltene Pflanzen und Tiere – sie sind aber auch Wasserspeicher und wertvolle Naherholungsgebiete für uns Menschen.
Mutter Erde: Moore in Vorarlberg
Vorarlberg ist mit über 1.500 Mooren und Teilmooren das moorreichste Bundesland Österreichs.
Mutter Erde
„Klima schützen, Arten schützen“, so heißt der diesjährige „Mutter Erde“-Schwerpunkt des ORF. Dazu bringt der ORF bis zum 6. Juni Beiträge in allen Medien.