Sara velic
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Bildung

Vorarlbergerin will ÖH-Vorsitzende werden

Von 18. bis 20. Mai haben österreichische Studierende ihre Hochschülervertretung bei den ÖH-Wahlen gewählt. Doch die Wahlbeteiligung war so niedrig wie noch nie. Nur 16 Prozent der Studierenden hat gewählt. Wahlsieger ist der Verband sozialistischer StudentInnen mit der Spitzenkandidatin Sara Velic, einer 21-jährigen Hohenemserin, die in Wien studiert.

Schon seit einigen Jahren engagiert sich Sara Velic in der Politik. Als Schülerin im Bundesgymnasium Dornbirn war sie Schulsprecherin und Teil des Vorstands der Aktion kritischer Schüler. Velic ist Mitglied der SPÖ und steht jetzt vor ihrer bisher größten bundesweiten Funktion – sie will ÖH-Bundesvorsitzende werden.

Politikerin nicht unbedingt Berufswunsch

Das waren bisher nur wenige Vorarlbergerinnen und Vorarlberger. Aber eine Führungsposition in der ÖH ist oftmals ein Sprungbrett für die Politik: Landeshauptmann Markus Wallner war Vorsitzender der ÖH in Innsbruck, Ex-Bundespräsident Heinz Fischer war Mandatar des Verband sozialistischer Studentinnen (VSStÖ).

Sara Velic will sich aber nicht auf den Berufswunsch Politikerin festlegen: „Ich selber möchte mich für die Studierenden stark machen und hoffe, dass ich das in den nächsten zwei Jahren mit einer starken ÖH auch machen kann. Ich bin ein Mensch, der sich immer schon für andere eingesetzt hat, schon als Schulsprecherin und ich studiere ja auch Politikwissenschaften und das werde ich in irgendeiner Form sicher immer irgendwie beibehalten wollen. Aber ich glaube, dass kann man ja auch außerhalb der Rolle einer Politikerin machen.“

Velic kennt Barrieren Vorarlberger Studierender

Von einer Vorarlberger ÖH-Bundesvorsitzenden würden auch die Vorarlberger Studierenden Vorteile haben, so Velic: „Ich weiß, wie es ist, wenn man nicht von einem Hochschulstandort kommt und dann bis ans andere Ende von Österreich ziehen muss, um die Bildung machen zu können, die man wirklich will. Da gibt es viele Barrieren, die überwunden werden müssen, zum Beispiel das Ausziehen, eine Wohnung suchen oder ein Studentenheim finden, der Öffi-Ausbau ist da auch ein wichtiges Thema, also kann ich es mir leisten, in den Ferien immer nach Hause zu fahren.“

Fast 85 Prozent nicht wählen gegangen

Ein Dorn im Auge ist Sara Velic auch die niedrige Wahlbeteiligung der ÖH-Wahl. Wahlberechtigt waren 345.000 Studierende, fast 85 Prozent sind nicht zur ÖH-Wahl gegangen.

Für die Wahlsiegerin liegt das auch am bürokratischen Aufwand, den die Wähler haben, bis die Stimme abgegeben werden kann: „Ich glaube ein Schluss, den man nicht daraus ziehen kann, ist, dass Studierende oder angehende Akademiker politisch nicht interessiert sind oder partizipieren wollen. Schlussendlich sind es ja doch über 50.000 Personen, die binnen drei Tagen an die Unis gekommen sind und gewählt haben, obwohl jetzt über ein Jahr keine Uni war. Ich glaube, es ist schon ein Zeichen für die politische Partizipation.“

Gespräche mit allen Parteien außer freiheitlichen Studenten

Sara Velic will jetzt als Wahlsiegerin und Spitzenkandidatin mit allen Fraktionen Gespräche über eine mögliche Koalition suchen. Mit Ausnahme des Ring freiheitlicher Studenten, der FPÖ-nahen Studierenden-Fraktion.