Eine Einsatzkraft der Feuerwehr regelt den Verkehr nach einem Unfall
Mathis Fotografie
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Chronik

Verkehrstote: Bezirk Bregenz an der Spitze

Auf den Straßen des Bezirks Bregenz sind in den vergangenen fünf Jahren etwa doppelt so viele Menschen bei Unfällen ums Leben gekommen wie jeweils in den anderen drei Vorarlberger Bezirken. Die wenigsten Verkehrstoten gab es in dieser Zeit im Bezirk Bludenz.

In den vier Vorarlberger Bezirken verloren in den vergangenen fünf Jahren insgesamt 74 Menschen ihr Leben wegen eines Verkehrsunfalls. Das geht aus einer Statistik des Verkehrsclub Österreich (VCÖ) hervor. Rund 11.700 Menschen wurden verletzt, das sind etwa so viele Menschen wie die Gemeinde Rankweil Einwohnerinnen und Einwohner hat.

„Es gibt nur eine akzeptable Anzahl an Verkehrstoten und die ist null“, so VCÖ-Experte Michael Schwendinger. Dieses Ziel hat im Vorjahr aber kein Vorarlberger Bezirk erreicht. Im Zeitraum der vergangenen fünf Jahre gab es im Bezirk Dornbirn in den Jahren 2019 und 2017 keinen tödlichen Verkehrsunfall, im Bezirk Bludenz im Jahr 2016, berichtet der VCÖ.

Bezirk Bregenz: 29 Tote in fünf Jahren

Im Zeitraum der vergangenen fünf Jahre gab es im Bezirk Bludenz mit 13 die wenigsten Verkehrstoten zu beklagen, in den Bezirken Dornbirn und Feldkirch kamen jeweils 16 Menschen ums Leben. Auffallend sei, dass allein im Bezirk Bregenz 29 Menschen bei Verkehrsunfällen getötet wurden, das sind fast 40 Prozent aller in Vorarlberg in den vergangenen fünf Jahren im Straßenverkehr verunglückten Personen, so die VCÖ-Analyse.

Der Bezirk Bregenz ist der einwohnerstärkste und flächenmäßig zweitgrößte Bezirk in Vorarlberg, der unter anderem mit dem Bregenzerwald auch weitverbreitete Siedlungsgebiete hat. Bludenz hat die wenigsten Einwohner, aber mit Abstand die größte Fläche unter den Vorarlberger Bezirken.

VCÖ fordert Tempo 80 auf Freilandstraßen

Mit Verkehrsberuhigung im Ortsgebiet und Tempo 80 statt 100 auf Freilandstraßen könne die Verkehrssicherheit deutlich erhöht werden, betont der VCÖ. Darüber hinaus seien verstärkte Maßnahmen gegen Schnellfahren sowie Handy am Steuer nötig. Ein Sicherheitsrisiko in den Regionen seien zudem fehlende sichere Geh- und Radverbindungen zwischen Siedlungen und dem nächst gelegenen Ortsgebiet.

„Baulich getrennte Geh- und Radwege verhindern schwere Unfälle. Der verstärkte Ausbau der Rad-Infrastruktur ist daher nicht nur aus Umweltsicht, sondern auch aus Sicht der Verkehrssicherheit zu begrüßen“, betont VCÖ-Experte Schwendinger.