Patrick Ortlieb
GEPA pictures/ Wolfgang Grebien
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Sport

Schröcksnadel wollte eigentlich Ortlieb

Am Donnerstag haben sich Peter Schröcksnadel und sein designierter Nachfolger als ÖSV-Präsident Karl Schmidhofer der Öffentlichkeit präsentiert – und dabei demonstrativ Einigkeit demonstriert. Bei der Pressekonferenz sagte Schröcksnadel auch, sein Kandidat wäre der Vorarlberger Patrick Ortlieb gewesen.

Der Vorarlberger sei ihm aber wegen dessen politischen Vergangenheit „abhandengekommen“. Sein persönlicher Fehler sei gewesen, sein Ende als Präsident zu früh verkündet zu haben, so Schröcksnadel. „Deshalb hat es dann diese Gruppenbildung gegeben.“

Einigkeit wird demonstriert

Keine 48 Stunden nach der turbulenten Entscheidung für Karl Schmidhofer als Nachfolger von Peter Schröcksnadel als Präsident des Österreichischen Skiverbandes (ÖSV) haben sich die beiden Unternehmer und Sportfunktionäre in Wien gemeinsam der Öffentlichkeit präsentiert. Bei einer Pressekonferenz im Loft des Sofitel demonstrierten Noch-Präsident Schröcksnadel und sein designierter Nachfolger Einigkeit. „Es geht darum, dass Österreich Nummer eins bleibt“, sagte Schmidhofer.

Karl Schmidhofer und Peter Schröcksnadel
APA/ROLAND SCHLAGER
Karl Schmidhofer und Peter Schröcksnadel demonstrierten Einigkeit

Der Chef des steirischen Landesskiverbandes war in der Nacht auf Mittwoch beim Treffen des ÖSV-Wahlausschusses in Salzburg nach langen und ergebnislosen Diskussionen um die beiden vorgeschlagenen Kandidaten Michael Walchhofer und Renate Götschl letztlich als überraschende Kompromisslösung präsentiert worden. Der Nationalratsabgeordnete (V) akzeptierte den Vorschlag nach einem Telefonat mit seiner Frau wie notwendig noch vor Mitternacht. Die Wahl und damit die offizielle Übergabe des Amtes erfolgt am 19. Juni bei der ÖSV-Länderkonferenz in Villach.

„Ab jetzt soll es in die Zukunft gehen im erfolgreichsten Skiverband der Welt“, betonte Schmidhofer und sprach damit die turbulenten und nicht immer konstruktiven Wochen rund um die teils hitzig erfolgte Nachfolgediskussion an. „Man hat gesehen, dass es einen Kompromiss braucht“, betonte der 59-jährige Murtaler. Auch Langzeit-Präsident Schröcksnadel, der nach 31 Jahren im Amt nicht mehr antritt, gab sich über die Einigung und das Ende der Streitereien erfreut und bezeichnete Schmidhofer als gute Wahl. „Es freut mich für den gesamten ÖSV, dass diese Unsicherheit jetzt vorbei ist. Alle haben darunter gelitten. Ende gut, alles gut“, sagte der 79-jährige Tiroler.

Er freue sich über Schmidhofer als Lösung. „Wir kennen uns ewig lange, mit dieser Entscheidung kann ich gut leben“, so Schröcksnadel. Dass Schmidhofer sein politisches Amt mit der Übernahme des ÖSV zurücklege und auf eine Gage verzichte, sei äußerst ehrenhaft. „Ich wollte ja immer verhindern, dass der ÖSV politisch wird. Jetzt kann man die Fortsetzung der Ehrenamtlichkeit feiern. Außerdem freut mich, dass es keine Verlierer gibt“, verwies Schröcksnadel darauf, dass Walchhofer ÖSV-Vizepräsident bleibe und Götschl Nachfolgerin von Schmidhofer als Präsidentin in der Steiermark werde. „So können sie ihre Ideen umsetzten, wie sie sie präsentiert haben.“

Kandidatur zurückgezogen

Nach der überraschenden Nominierung von Karl Schmidhofer als Kandidat für die Nachfolge von Peter Schröcksnadel als Chef des Österreichischen Skiverbands (ÖSV) haben die Konkurrenten die Konsequenzen gezogen. Die bisherigen Kandidaten Michael Walchhofer und Renate Götschl gaben am Mittwoch ihren Verzicht auf die Kandidatur bekannt – mehr dazu in sport.ORF.at.