Gastronomie – Kellnerin bedient Gäste im Restaurant
ORF Vorarberg
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Coronavirus

Vorfreude auf weitere Öffnungsschritte groß

Die „Modellregion in Vorarlberg“ scheint sich bewährt zu haben: Seit Mitte März kann mit einem negativen CoV-Test ein Restaurant oder eine Kulturveranstaltung besucht werden. 75 Prozent der Gastro-Betriebe in den Ballungsräumen haben bereits geöffnet. Mit weiteren Öffnungsschritten ab 19. Mai wird damit gerechnet, dass alle Betriebe in Vorarlberg öffnen werden.

Anders als in den anderen Bundesländern ist die Öffnung von Hotellerie und Gastronomie in Vorarlberg ab dem 19. Mai nicht gänzlich neu, nichtsdestotrotz ist die Vorfreude in den Branchen groß. Die seit Mitte März bestehende „Modellregion Vorarlberg“ – sie umfasst neben Öffnungsschritten in der Gastronomie auch solche in Kultur und Sport – gilt als Vorreiter- und Vorzeigeprojekt. Das Erreichte möchte man nun weiter ausbauen.

Strenge Regeln in den Restaurants

Die Vorarlberger Restaurants dürfen unter strengen CoV-Regeln bereits seit 15. März wieder Gäste bewirten. Angesichts der Rahmenbedingungen – aufgrund der Ausgangsbeschränkung ist eine Bewirtung aktuell nur bis 20.00 Uhr möglich – zögerte so mancher Gastronom mit der Eröffnung seines Lokals. Innerhalb kurzer Zeit präsentierte sich die Gastronomie-Öffnung aber als Erfolgsgeschichte. Innerhalb der ersten Woche hielten in den Ballungsräumen 75 Prozent der Betriebe offen, und es wurden immer mehr. Der Andrang in die Gasthäuser war und ist groß. Die verpflichtende Vorlage eines negativen CoV-Tests schreckte die Besucher nicht ab. Meldungen über Ansteckungen in Wirtshäusern gab es keine.

Vorarlberger Testkultur hat sich entwickelt

Vielmehr entwickelte sich in Vorarlberg eine Testkultur. Land und Gemeinden bauten die Testkapazitäten stark aus, so wurden Anfang Mai innerhalb einer Woche (inklusive Schultests) bei einer Bevölkerungszahl von etwa 400.000 rund 370.000 Tests durchgeführt. Darunter befanden sich 97.000 Antigentests, die von medizinischem Personal abgenommen wurden, 75.000 Antigentests unter Aufsicht und über 14.000 registrierte Selbsttests. Das Land hatte sich schon Mitte März dafür stark gemacht, die Selbsttests als Zutrittsdokument in die Gastronomie gelten zu lassen, blitzte damit aber beim Bund ab. Nun wird diese Forderung umgesetzt, die eine weitere Erleichterung schaffen soll. Die ab 19. Mai gegebene Öffnungsmöglichkeit bis 22.00 Uhr wird dazu führen, dass praktisch alle Restaurants wieder geöffnet sein werden.

„In Vorarlberg konnten wir durch die Öffnung der Gastronomie ein Stück Lebensfreude zurückgewinnen“, stellte Mike Pansi, Fachgruppen-Obmann der Vorarlberger Gastronomie, zur „Modellregion Vorarlberg“ fest. Die sozialen Begegnungen in der Gastronomie brächten allen Menschen im Land eine gewisse Normalität und ein Stück Freiheit.

Land stellt Selbsttest zur Verfügung

Für die Tourismusbetriebe hofft Spartenobmann Markus Kegele auf einen „reibungslosen Start“. Er zeigte sich froh darüber, dass Gäste die vorhandene Testinfrastruktur des Landes und seinen Partnern im Rahmen ihres Aufenthalts kostenlos nutzen dürfen (Apotheken ausgenommen). Das Land werde Besuchern zudem kostenlos Selbsttests zur Verfügung stellen. „Unsere Gäste haben bei ihrer Buchung natürlich auch eine Erwartungshaltung – sie wünschen sich schlicht einen möglichst unbeschwerten Aufenthalt – und das betrifft nicht nur Anreise, Aufenthalt und eine sichere Rückreise, sondern auch die Möglichkeiten und Angebote vor Ort“, so Kegele.

Anfragen in Tourismusdestinationen häufen sich

In den Vorarlberger Tourismusdestinationen häufen sich die Anfragen, bei den Buchungen gibt es aber noch eine gewisse Zurückhaltung, weil noch Ungewissheit bezüglich der CoV-Regeln gerade in den Grenzregionen besteht. So gelten im „Vier-Länder-Eck“ der Bodenseeregion auf relativ engem Raum zahlreiche unterschiedliche CoV-Regelungen. Unerlässlich für den Vorarlberger Tourismus ist der Wegfall der Quarantänepflicht in Deutschland, stammt doch mehr als jeder zweite Gast aus Deutschland. Vorarlberg Tourismus-Direktor Christian Schützinger rechnete damit, dass sowohl „über Pfingsten und die Sommersaison bis in den Winter hinein“ viele Stammgäste nach Vorarlberg zurückkehren werden.