Rappenloch- und Alplochschlucht
Lukas Hämmerle
Lukas Hämmerle
Politik

Rappenlochschlucht: Sorge um Hochwasser

Schon zweimal kam es im Dornbirner Rappenloch zu großen Felsstürzen. Tausende Kubikmeter Gestein und Geröll sind in die Tiefe gedonnert. Die örtliche NEOS-Fraktion befürchtet, dass sich das Wasser aufstaut und sogar eine Flutwelle droht. Die Stadt versichert, dass man die Lage im Griff hat.

Die Hochwassergefahr ist aus Sicht von NEOS-Stadtvertreter Wolfgang Fässler aktueller denn je. Schließlich kommt jetzt das Schmelzwasser aus den Bergen, zudem könnten starke Regenfälle auftreten. Wenn dann noch Treibholz mitangeschwemmt werde, dann sei es mit dem Wasserabfluss durchs Rappenloch endgültig vorbei, warnt Fässler.

Das Rappenloch gehört nach einigen Felsstürzen saniert, da das Schuttmaterial im Bachbett der Dornbirner Ach den Abfluss des Wassers behindert. Das Problem: Der Schutt kann erst dann abtransportiert werden, wenn das Arbeiten in der Schlucht sicher ist – also kein weiterer Felssturz droht. NEOS bemängelt seit Monaten, dass die Stadt Dornbirn bei der Sanierung der Rappenlochschlucht zu langsam sei.

Fotostrecke mit 4 Bildern

Rappenloch vor der Sprengung
Dornbirn
Rappenloch vor der Sprengung
Rappenloch nach der Sprengung
Dornbirn
Rappenloch nach der Sprengung
Rappenloch vor der Sprengung
Dornbirn
Rappenloch vor der Sprengung
Rappenloch nach der Sprengung
Dornbirn
Rappenloch nach der Sprengung

Zuletzt waren noch zwei Sprengungen an den Felswänden notwendig, die zusätzliches Material in das darunter liegende Bachbett der Dornbirner Ach befördert haben – mehr dazu in Sprengung in der Rappenlochschlucht erfolgreich (vorarlberg.ORF.at).

Schutthalde behindert Wasserdurchfluss

Auch Landesgeologe Walter Bauer sagt, es sei kein erfreulicher Zustand, dass eine große Schutthalde mitten im Bach liegt und den Wasserdurchfluss behindert. Wichtig sei aber trotzdem, dass man das Material nun nach und nach abträgt – und nicht in einer Hauruck-Aktion. Bauer spricht von massiven Problemen und Verzögerungen bei der Sanierung. So habe etwa eine Sprengung nicht so funktioniert wie geplant.

Stadt Dornbirn widerspricht

Der von der Stadt beauftragte Geotechniker Stefan Dönz lässt die Kritik des Landesgeologen nicht gelten. Es hätten lediglich einige Schüsse bei der Sprengung nicht gezündet, aber das falle nicht ins Gewicht. Auch dass es nach so einer großen Sprengung umfangreiche Sicherungsmaßnahmen am Hang braucht, sei völlig normal und brauche eben seine Zeit, sagt Dönz.

Man liege im Zeitplan und werde in spätestens drei Wochen – also Anfang Juni – mit dem Abtransport des Gesteinsmaterials aus dem Bachbett anfangen können. Bis alles weggeräumt ist, wird es aber einige Zeit dauern – aus Sicht von Dönz eventuell bis zum Jahreswechel.

Man habe alles im Griff, nehme aber die Sorgen der Kritiker Ernst, sagt Vizebürgermeister Markus Fässler (SPÖ). Gerade weil Landesgeologe Walter Bauer schon früh Bedenken geäußert hat, habe sich die Tiefbauabteilung der Stadt gemeinsam mit der Bezirkhauptmannschaft die Sache angeschaut. Der Abfluss durch die Schlucht sei über Rohre gesichert, sagt Fässler. Es werde genau beobachtet, was sich im Rappenloch abspielt, um im Hochwasserfall rasch reagieren zu können.