Das Thema der Aktuellen Stunde wurde von der SPÖ vorgegeben. Für SPÖ-Klubobmann Thomas Hopfner war die Modellregion bisher ein Erfolg. Was ihm fehlt, sind umfangreiche wissenschaftliche Untersuchungen. Je genauer man wisse, wo sich die Menschen anstecken, umso treffsicherer könne man auch die Öffnungen machen.
Für Hopfner steht fest, dass „der Bund schlechter als das Land regiert wird“. Die Organisation der Teststraßen und der Impfungen funktioniere in Vorarlberg „top“. Die Vorarlberger Modellregion sollte man nun auch in anderen Bereichen anwenden, forderte der Sozialdemokrat, vor allem wenn es um die Gemeinsame Schule geht.
Grüne-Zadra: „Ein großer Stich für die Gesellschaft“
Grünen-Klubobmann Daniel Zadra sprach hinsichtlich der Modellregion von einer mutigen Entscheidung des Landes, dieser Mut sei letztendlich auch belohnt worden. Es hätten sich auch viele Menschen testen lassen, die das vorher wohl nicht gemacht hätten.
Zadra appellierte an die Bevölkerung, sich impfen zu lassen: „Wenn sie es nicht für ihre Gesundheit machen, dann machen sie es für die Gesundheit der anderen“. Damit meint er Menschen, die sich nicht impfen lassen können, trotz der Impfung keine Antikörper bilden und auch Kinder und Jugendliche. „Es ist ein kleiner Stich für dich, aber ein großer Stich für unsere Gesellschaft“, so Zadra zum Abschluss seiner Rede.
FPÖ-Bitschi: „Öffnung bis 23.00 Uhr“
FPÖ-Klubobmann Christof Bitschi betonte in seiner Rede, dass mehr Öffnungsschritte richtig gewesen werden. Vor allem für die Gastronomie sei die Situation schwierig, etwa bezüglich der Ausgangsbeschränkungen. Er fordert eine Öffnung der Gastronomie bis 23.00 Uhr. Diese eine Stunde mehr würde den Betrieben sehr viel bringen. Zudem würden die Hilfszahlungen zu langsam von statten gehen, kritisiert der Freiheitliche. Vorarlberg sei seit Wochen meilenweit von einer Überlastung des Gesundheitssystems entfernt, ist Bitschi überzeugt.
NEOS-Scheffknecht: „Sichere Räume für Kinder“
Für NEOS-Klubobfrau Sabine Scheffknecht ist die Modellregion eine „Erfolgsstory mit Luft nach oben“. Es sei gut, dass das Land diesen Weg gegangen ist. Nur bei der wissenschaftlichen Begleitung habe man zu spät angesetzt.
Scheffknecht fordert, Schulen und Kindergärten zu „sicheren Orten“ für Kinder und Jugendliche zu machen. Dazu gehört für sie spezielle Belüftungsanlagen in den Schulen. Außerdem müsse es gelingen, mehr Pädagoginnen und Pädagogen von einer Impfung zu überzeugen.
ÖVP-Frühstück: „Ich bin dankbar und demütig“
ÖVP-Klubobmann Roland Frühstück sagte in seiner Rede, dass nicht alles optimal funktioniert habe, aber man habe einen Lockdown vermeiden können: „Wir sind noch nicht am Ziel, aber wir werden es schaffen.“ Auch wenn es für die Gastronomie nicht immer leicht gewesen sei, sei die Öffnung auch für diesen Bereich eine Erfolgsgeschichte, so Frühstück.
Dass Vorarlberg in Extremsituationen so stark zusammenhalte, mache ihn dankbar und demütig, so Frühstück. Auch er appellierte an die Bevölkerung, sich impfen zu lassen – zum Schutz für einen selbst und zum Schutz der anderen.
Landeshauptmann sprach mit Verhaltensforschern
Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) zeigt sich erleichtert darüber, dass es Vorarlberg gelungen sei, zu zeigen, dass es andere Wege gibt, als „pfeilgerade in den Lockdown mit Schäden“ zu laufen. Kontrolliertes Öffnen sowie intensives Testen und Impfen sind für ihn die Erfolgsfaktoren der Modellregionen.
Er habe auch mit Verhaltensforschern geredet, um einen guten Weg zu finden, sagte der Landeshauptmann. Dabei sei herausgekommen, dass Anreize für das Testen und Impfen von großer Bedeutung seien. Durch die vielen Tests habe man auch Asymptomatische finden können. Damit sei man der Pandemie einen Schritt voraus gewesen und sei ihr nicht hinterher gelaufen.
Ziel: 280.000 geimpfte Menschen
Einen Anreiz sieht Wallner auch in den Impfeinladungen. Die Leute seien dann viel vorsichtiger, weil sie sich nicht kurz vor dem Termin noch infizieren wollen. Das Ziel von Wallner ist es, dass 280.000 Menschen in Vorarlberg geimpft werden. 300.000 Menschen zum Impfen zu bewegen sei schwierig, aber wünschenswert: „Dann wäre die Pandemie wirklich erledigt für unser Land.“