Coronavirus

Alle Registrierten werden bis Juni geimpft

Bis Mitte Juni sollen unabhängig von Alter und Risikofaktoren alle geimpft werden, die sich bis Anfang Mai dafür registriert haben, kündigt die Landesregierung an. Am Samstag habe man bereits 40.000 Impftermine an vorgemerkte Personen verschickt, so Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher (ÖVP) gegenüber ORF Radio Vorarlberg.

„Wir freuen uns, dass wir eine größere Menge an Impfstoff erhalten werden in den nächsten vier Wochen und möchten den natürlich auch so rasch wie möglich unter die Bevölkerung bringen“, so die Gesundheitslandesrätin: „Immer mehr Anfragen erreichen uns auch von Personen, die sich bereits vor langer Zeit angemeldet haben. Und die sagen eigentlich, ihr macht immer Werbung, dass sich neue Zielgruppen vormerken sollen. Wann kommen denn wir dran?“

Aktuell waren am Samstag in Vorarlberg etwa 133.500 Personen geimpft, fast 36.000 davon zweimal. Bisher haben sich in Vorarlberg – inklusive der schon Geimpften – rund 214.000 Personen zur CoV-Impfung angemeldet. Impfberechtigt sind in Vorarlberg 332.000 Personen.

Risikogruppen bereits geimpft

Zudem sei es gelungen, die Personen in den Phasen 1 und 2 (Personen mit einem hohen Risiko eines schweren Verlaufs, Gesundheitsberufe, Personen mit Vorerkrankungen) alle bereits zu impfen. „Das war für uns das Zeichen, dass wir sagen, alle Personen, die sich bis Anfang Mai vorgemerkt haben, die möchten wir jetzt auch bis Mitte Juni impfen und haben ihnen heute entsprechende Einladungen zugesandt“, so Rüscher.

Feldkirch 2021.02.07 Corona Covid 19 Impfaktion im Stadtsaal Bludenz. Im Bild: 
Die Impfaktion bei den über 80-jährigen Personen wird an diesem Wochenende fortgesetzt. 1.200 Dosen des Impfstoffes Moderna werden am kommenden Wochenende an den Impfstraße
Mathis Fotografie
Hochrisikogruppen wie Betagte und Vorerkrankte seien in Vorarlberg bereits geimpft, so die Landesregierung

Anmeldungen nehmen zu

Seit Anfang Mai steigen auch die Zahlen bei den Impfanmeldungen, so die Gesundheitslandesrätin, täglich kämen zwischen 1.000 und 2.000 neue Vormerkungen hinzu. „Das bedeutet für uns, dass wir jetzt auch jüngere Zielgruppen erreichen. Und auch dafür ist es jetzt natürlich ein gutes Signal, dass man wirklich weiß, wenn man sich jetzt vormerken lässt, wird man sehr rasch auch ein Instrument bekommen.“ Dafür wolle man weiter werben, so Rüscher.

Reihenfolge weiter nach Alter

Man gehe aber auch in diesen neuen Impfterminen nach Alter vor, so Rüscher: „Das heißt, jene Personen, die etwas älter sind, erhalten einen rascheren Termin. Und die Personen, die etwas jünger sind, sind dann am Ende dieser nächsten drei bis vier Wochen dran.“

  Covid 19 Impfung
Mathis Fotografie
Hauptsächlich sollen bei den neuen Terminen Impfstoffe von Biontech und Pfizer, Moderna und Johnson & Johnson angewendet werden

Mehrere Gründe für Nachfrage

Dafür, dass sich in den letzten Wochen immer mehr Menschen zur Impfung anmelden, sieht die Landesregierung mehrere Gründe, erklärte Rüscher: „Erstens wird jetzt in der Öffentlichkeit bekannt, dass es doch Erleichterungen für Geimpfte geben soll. Und der Sommer steht bevor. Viele Menschen freuen sich schon auf einen Ausflug, auf eine Reise im Sommer und wissen, dass eine Impfung dabei unterstützen kann.“

Ein weiterer Grund sei die Testbefreiung: „Das weitere Öffnungskonzept des Bundes sieht ja vor, ähnlich wie wir das in der Modellregion bereits begonnen haben, dass Zutritte mit Testung ermöglicht sind. Und wenn man geimpft ist und drei Wochen nach dem ersten im Stich vom Testen befreit ist, dann ist das schon ein wesentlicher Anreiz.“

Ein dritter Grund sei, dass Jüngere bisher eher damit gerechnet hätten, noch nicht so schnell dran zu kommen und sich deshalb noch nicht vormerken ließen. Auch diesbezüglich wolle man natürlich ein deutliches Signal setzen.

Kein AstraZeneca mehr für Erstimpfungen

Die größte Impfstoffmenge bekomme man von Biotech und Pfizer, so Rüscher. Dazu kämen kleinere Anteile von Moderna und Johnson & Johnson. Alle AstraZeneca-Lieferungen benötige man für Zweitimpfungen, so Rüscher: „Das heißt, mit AstraZeneca gibt es keine neuen Ersttermine – einfach weil wir schlichtweg den Impfstoff im Moment nicht erhalten.“

Sie wolle sich aber deutlich für die Vektorimpfstoffe auch aussprechen, so die Gesundheitslandesrätin: „Auch ich selbst wurde mit so einem geimpft, und ich halte es für wichtig, sich jetzt impfen zu lassen. Das Risiko, das nicht zu tun und dann schwer an Covid zu erkranken, ist deutlich höher als alles andere.“ Die Medizin sei gut vorbereitet, so Rüscher: „Also egal welcher Impfstoff – einfach zuschlagen, wenn man die Möglichkeit bekommt.“

Impfung Landeshauptmann
Land Vorarlberg/Bernd Hofmeister
Landeshauptmann Markus Wallner (hier bei seiner Impfung am vergangenen Samstag) kündigte die Beschleunigung des Impftempos an

Wallner: Wichtigster Moment der Impfkampagne

Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) hatte die Beschlunigung des Impftempos in der Samstagsausgabe der „Vorarlberger Nachrichten“ angekündigt. „Für mich ist das einer der wichtigsten Momente in der Impfkampagne“, so der Landeshauptmann. Es sei höchst an der Zeit, eine größere Gruppe einzuladen, die schon lange auf eine Schutzimpfung warte, sagte Wallner. Auch die Jüngeren hätten ein Recht auf Gesundheitsschutz.

„Gewisse Gerechtigkeit schaffen“

„Ich habe mir das lange überlegt und auch epidemiologisch von Experten prüfen lassen. Wir sind aufgrund der Impffortschritte bei den Älteren und vulnerablen Gruppen in der Lage, alle auf der Anmeldeplattform einzuladen und können damit auch eine gewisse Gerechtigkeit schaffen“, so Wallner.

Wer bis Juni will, sollte sich jetzt anmelden

Der Landeshauptmann hofft, dass in Vorarlberg bis Mitte Juni 200.000 Personen gegen das Virus immunisiert sein werden. Diese Marke gelte als wichtiger Schwellenwert, Lockdowns wären seiner Ansicht nach dann kein Thema mehr. Wallner verhehlte nicht, dass sich das Land vom „Impftermin für alle“ einen Impuls für noch mehr Registrierungen erhoffe. „Wer ab Mitte Juni einen Impftermin erhalten möchte, muss sich jetzt anmelden“, stellte er fest. Am Ziel von 280.000 geimpften Landesbürgern hielt Wallner fest, geliebäugelt wird im Land freilich mit 320.000.