Ab Hof Verkauf
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Wirtschaft

Heimische Lebensmittel immer wichtiger

Die CoV-Pandemie hat die Landwirtschaft im vergangenen Jahr vor einige Herausforderungen gestellt. Gastronomie und Hotellerie brachen als wichtige Abnehmer weg, dafür ergaben sich aber auch neue Chancen. Heimische Lebensmittel, der Ab-Hof-Verkauf sowie der Direktvertrieb erlebten einen deutlichen Aufschwung.

Eine der größten Herausforderungen für die Landwirtschaft im vergangenen Jahr war der abrupte Wegfall von Gastronomie und Hotellerie zu Jahresbeginn. Die Landwirte standen vor der Aufgabe, innerhalb kürzester Zeit neue Vertriebswege aufzubauen. Gerade im ersten und zweiten Quartal ging es bei Ländle Qualitätsprodukte Marketing daher darum, den betroffenen Höfen schnelle und unkomplizierte Hilfestellung im Bereich Direktvermarktung zu geben.

„Mit einer entsprechenden Kommunikationsoffensive ist es gelungen, den regionalen Einkauf noch stärker ins Bewusstsein der Bevölkerung zu bringen“, resümiert Marcel Strauß, Geschäftsführer der Ländle Qualitätsprodukte Marketing GmbH.

Kartoffeln in den Händen
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Wachsende Nachfrage nach Regionalität

Die Bedeutung von Regionalität und die wachsende Nachfrage nach heimischen Lebensmitteln spiegelt sich auch im Erfolg der unterschiedlichen Ländle-Programme wider. 2020 sind insgesamt 43 zertifizierte Betriebe als Ländle-Gütesiegel-Partner hinzugekommen. „Bestes Beispiel dafür ist wohl das ‚Ländle Rind‘: 65 Landwirte, davon 38 Bio-Betriebe, verkauften fast 1.000 Tiere alleine über den heimischen Handel“, berichtet Strauß .

Auch das Projekt „Vorarlberg am Teller“ entwickelt sich weiterhin positiv. Dieses hat sich das Ziel gesetzt, biologische und regionale Lebensmittel in der Gemeinschaftsverpflegung (Sozialzentren, Pflegeheime, Schulen, Kindergärten, Krankenhäuser) zu forcieren.

Starkes Wachstum beim Ab-Hof-Verkauf

„Wir erlebten hier einen regelrechen Boom und vor den Hofläden bildeten sich teilweise Warteschlangen. Mit der raschen Anschaffung von neuen Selbstbedienungsautomaten für kontaktloses uns sicheres Einkaufen reagierten die Landwirte vielerorts schnell und damit genau richtig“, erklärt Strauß.

Mit einem neuen SB-Hofladen setzt Landwirt Josef Rosenzopf vom Zangerlhof in Rankweil bewusst auf den regionalen, direkten Verkauf seiner Produkte. „Wir haben im vergangenen Jahr einen immensen Zuwachs bei der Direktvermarktung bemerkt, auch wenn die starke Nachfrage mittlerweile wieder etwas nachgelassen hat. Programme wie ‚Ländle Rind‘ helfen uns zusätzlich, unsere Produkte über den heimischen Lebensmitteleinzelhandel abzusetzen“, so Rosenzopf.

Bioeier im Ab-Hof-Verkauf
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Gutes Erntejahr 2020

Der Erfolg der heimischen Landwirtschaft hängt aber nicht nur vom Pandemiegeschehen, sondern naturgemäß auch stark vom Wetter und der Saisonentwicklung ab. Umso erfreulicher, dass zumindest letzteres den Landwirten im vergangenen Jahr in die Hände gespielt hat. Die Ernten fielen durchwegs zufriedenstellend aus, sowohl beim Ländle-Gemüse, den Ländle-Kartoffeln (gesamt 835 Tonnen) oder mit rund 70-80 Tonnen auch bei den Ländle-Beeren (Erdbeeren und Heidelbeeren).

Die Bienenvölker entwickelten sich im warmen und trockenen Frühjahr 2020 sehr gut und brachten vielerorts schöne Erträge. Insgesamt konnten im vergangenen Jahr 8,2 Tonnen Ländle-Honig produziert werden. Ebenfalls weiterhin stark nachgefragt sind Ländle-Eier, vor allem in Bio- und Freiland-Qualität. Die Produktion von Ländle-Bio-Eiern beispielsweise stieg um 30 Prozent an.