Die schnellste Methode eine CoV-Infektion nachzuweisen, ist der Antigen-Schnelltest. Dafür wird ein Abstrich aus dem Nasen- oder Rachenraum entnommen. Es kann aber auch gegurgelt und gespuckt werden.
Die verschiedenen Antigen-Schnelltests sind leicht durchzuführen und das Ergebnis liegt meist innerhalb von nur 20 Minuten vor. Entscheidend für die Treffsicherheit ist der Zeitpunkt des Einsatzes. Wenn durch den Infektionsverlauf zu wenige Viren vorhanden sind, erkennt der Antigen-Test die Erkrankung nicht immer.
Coronatest-Güte hängt von mehreren Faktoren ab
Für die Zuverlässigkeit von CoV-Testergebnissen sind Zeitpunkt, Qualität und die Durchführung der Tests entscheidend.
Der Antigen-Test messe das Maximum der Viruslast, erklärt Mathias Müller, Facharzt für Labordiagnostik. „Wenn der RNA-Wert aber bereits nach unten geht, der Patient aber trotzdem noch immer infektiös sein kann, zeigt er bereits negativ an und das ist der Schwachpunkt des Antigen-Tests“, so Müller.
Antigen-Tests für Massen-Screenings geeignet
Günther Mayr, Leiter der ORF-Wissenschaftsredaktion, bestätigt die Aussage von Müller, dass die Antigen-Schnelltests sehr gut ansprechen, wenn eine große Viruslast vorhanden ist. Hat man aber noch keine Symptome, könne es aber durchaus sein, dass die Tests daneben liegen. Mayr spricht hier von einer Fehlerquote von bis zu 40 Prozent. Sobald man aber Symptome zeige, seien sie sehr zuverlässig.
Mayr (ORF) über Aussagekraft von CoV-Tests
Günther Mayr kommentiert die Zuverlässigkeit von CoV-Tests.
Dennoch seien die Antigen-Schnelltests für Massen-Screenings und zum Durchtesten von größeren Populationen sehr gut geeignet, weil damit sehr viele gefunden werden können, die infiziert sind, es aber noch nicht wissen, so Mayr.
PCR-Tests zuverlässiger aber teurer
Ein Antigen-Test kostet wesentlich weniger als ein PCR-Test, der ist dafür das zuverlässigste Verfahren. Diese Methode kann allerdings nur in Speziallaboren angewendet werden und hat eine Wartezeit auf das Ergebnis von ein bis zwei Tagen.
Eine Umstellung von den Antigen-Schnelltests auf die PCR-Tests sieht Mayr kritisch, denn das sei zum einen sehr teuer und zum anderen müsste man die Kapazitäten haben. Das wäre laut Mayr ein enormer Aufwand und schnelle Testungen im Vorfeld von Veranstaltungen seien mit PCR-Tests sehr schwierig zu absolvieren.
Mayr: Fehlerquote muss in Kauf genommen werden
Für Mayr steht fest, dass es auf jeden Fall besser ist, sich testen zu lassen als nicht. Man müsse aber bei den Antigen-Tests in Kauf nehmen, dass sie in bestimmten Bereichen nicht sehr zuverlässig sind und dass sie Menschen, die im Frühstadium der Erkrankung sind, nicht so gut erkennen. Schlussendlich gehe es aber darum, so viele Menschen wie möglich herauszufiltern, die das Virus weitertragen könnten und das könne mit den Antigen-Tests erreicht werden.