Testen und Impfen Migranten
ORF Vorarlberg
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Coronavirus

Teststation mit türkischem Verein in Hard

Vielen Migranten wird mangelnde Test- und Impfbereitschaft nachgesagt. Zahlen, die das beweisen, gibt es aber nicht. Im Zuge dieser Diskussionen hat die Gemeinde Hard ein besonderes Zeichen gesetzt. Zusammen mit einem türkischen Verein wurde ein Pilotprojekt für Corona-Testungen gestartet.

Im türkischen Kultur- und Sportverein in Hard wurde am vergangenen Sonntag eine Teststation eingerichtet. Damit wollte Bürgermeister Martin Staudinger (SPÖ) mit Gerüchten aufräumen und eine Aktion setzen. Der Obmann des Vereins, Serdal Altindas, hat sofort zugesagt und innerhalb von nur einem Tag 150 Voranmeldungen erhalten. Dabei wurde auch gleich über die Impfung informiert und Anmeldungen entgegengenommen.

Gut 280 Personen aus der türkischen Community haben sich dabei testen lassen, lediglich drei waren positiv. Das entspreche dem Schnitt bei den regelmäßigen Testangeboten für die gesamte Harder Bevölkerung, heißt es bei der Gemeinde.

Die öffentlichen Testangebote werden von einem Großteil der rund 1000 türkischstämmigen Menschen in Hard gemieden. Altindas begründet das damit, dass die Leute schüchtern seien und man ihnen einen Anstoß geben müsste.

Appell an heimische Unternehmen

Von Expertenseite wird bestätigt, dass es keine belegbaren Zahlen für eine erhöhte Infektionstendenz bei Migranten gibt. Die soziale Dimension der Pandemie sei nicht bekannt, dafür würden ganz einfach die gesicherten Daten fehlen. Wichtig sei jedenfalls, dass die Menschen mit migrantischem Hintergrund dort abgeholt werden wo sie sind. Dazu ruft Karlheinz Kopf, Generalsekretär der Wirtschaftskammer Österreich, die heimischen Unternehmen auf, denn dort wären sie am leichtesten zu erreichen.