Vorarlbergs Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) begrüßte den Öffnungsplan. Für die Bereiche Sport, Kultur, die Gastronomie und den Tourismus seien das sehr wichtige und sehr positive Nachrichten. „Dass dafür nun das Vorarlberger Testmodell bundesweit angewandt wird, ist erfreulich“, stellte Wallner fest.
Positiv bewertete Vorarlbergs Regierungschef in einer Stellungnahme gegenüber der APA, dass die Länder einen breiteren Rahmen für Lockerungen bzw. Verschärfungen bekommen und eigenständig vorgehen können. „Klar ist nun auch, dass die alleinige Betrachtung der Sieben-Tage-Inzidenz nicht mehr ausschlaggebend ist“, so Wallner. Es gehe um eine Reihe von Faktoren – die Belegung der Intensivkapazitäten, die Anzahl der Tests sowie der Impffortschritt – die in die Bewertung der Gesamtlage einbezogen werden müssten.

Sport und Veranstaltungen mit neuen Teilnehmerzahlen
Auch Mannschafts- und Kontaktsportarten dürfen wieder ausgeübt werden. Bei Veranstaltungen im Sport- und Kulturbereich dürfen maximal 50 Prozent der Plätze vergeben werden. Die Höchstzuschauer-Anzahl ist mit 1.500 drinnen und 3.000 draußen festgelegt.
Begleitet sind die Öffnungsschritte von Sicherheitsmaßnahmen. Der Eintritt beispielsweise ins Gasthaus wird nur über den „Grünen Pass“ erreichbar sein. Das heißt, man muss entweder geimpft, genesen oder getestet sein. Dazu werden FFP2-Masken in den meisten Bereichen Voraussetzung sein. Vorsicht sei weiter geboten, betonte der Kanzler und ersuchte die Bevölkerung, nicht übermütig zu werden. Gelingt die Öffnung, soll spätestens Anfang Juli weiter gelockert werden. Das betrifft Nachtgastronomie und größere Veranstaltungen.
Aktuelle Situation in der Modellregion Vorarlberg
Mittlerweile erhielten in Vorarlberg über 100.000 Menschen zumindest eine CoV-Schutzimpfung. Vollständig geimpft im Land sind etwas mehr als zehn Prozent. Einen neuen Negativ-Rekord gibt es hingegen bei den CoV-Neuinfektionen: Binnen eines Tages wurden 166 neue Fälle gemeldet.
Pandemie noch nicht vorbei
Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) warnte, dass die Pandemie noch nicht vorbei sei. Bei Hochinzidenz-Gebieten werde es auch künftig Maßnahmen wie Ausreise-Tests brauchen. Eine Garantie für die Eröffnungen gab Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) nicht. Nach derzeitigem Stand könne man von diesen aber ausgehen – mehr dazu auf news.ORF.at.
„Es wird noch ärger“
Der Virologe Norbert Nowotny von der Veterinärmedizinischen Universität Wien verwies auf die Lage in Vorarlberg, „da begannen trotz aller Maßnahmen die Zahlen deutlich zu steigen, und es wird noch ärger“, so Nowotny – und die „Modellregion“ zeige damit, wie es ab 19. Mai auch in Österreich sein kann, „denn Vorarlberg hat das ordentlich gemacht, so habe man bei gestiegenen Inzidenzen in den Bezirken entsprechende Maßnahmen gesetzt, etwa in Form von Ausreisetests – so etwas müsse man dann auch in ganz Österreich andenken“.
Modellregion Vorarlberg
Als Vorbild nimmt sich die Regierung Vorarlberg, das ja schon seit einigen Wochen unter anderem die Gastronomie geöffnet hat. Dass das nicht unheikel ist, zeigen die heutigen Zahlen des Krisenstabs. Die Infektionen in Vorarlberg gehen nämlich immer deutlicher nach oben. Heute früh war das „Ländle“ bereits das Bundesland mit der zweithöchsten 7-Tagesinzidenz nach Tirol, aber schon mit einem schlechteren Wert als Wien.

Normaler Schulunterricht ab Mitte Mai
Dafür wird es an den Schulen schnell gehen. Eine Rückkehr zum normalen Präsenzunterricht für alle Schulstufen dürfte bereits für den 17. Mai geplant sein. Derzeit haben nur die Volksschüler fünf Tage Unterricht an den Schulen, alle anderen grundsätzlich Schichtbetrieb – mehr dazu in Hürden: Vollbetrieb nur an wenigen Schulen (vorarlberg.ORF.at).